Ayahuasca Erfahrungsbericht, August 2025

Obwohl ich erst im Juli an einer Ayahuasca-Zeremonie teilgenommen hatte, habe ich mich spontan für ein Wochenende im August mit dem Kolumbianischen Schamanen entschieden, mit dem ich schon so viele Zeremonien erleben durfte.

Die Juli-Zeremonie war erkenntnisreich und schön, aber irgendwie erschien mir der Juli-Prozess unvollendet. Es felhte eine 2. Nacht. Auch dass ich keine Vision hatte, ließ mir keine Ruhe, denn auch wenn sie einen manchmal überfordern, wegen ihrer Leuchtkraft und Farbintensität, so sind sie vom künstlerischen Standpunkt aus gesehen, vermutlich das Schönste, was das Universum zu bieten hat.

Die 1. Nacht

Wir starteten um 21:30 Uhr. Die Medizin war vom Geschmack her einigermaßen erträglich und erinnerte an süßliche Lakritz mit einer Note bitterem Kakao. Also, man konnte sie trinken, aber der Nachgeschmack war wie immer maximal ekelig. Ich werde mich vermutlich nie daran gewöhnen.

Es ging mit milden Visionen los, dann schoss in mehreren Schüben die Energie in mein System und bereits nach ca. 30 Minuten hatte ich das Yagé wieder hinausbefördert, ich konnte es beim besten Willen nicht mehr halten. Von Koliken begleitet übergab ich mich mehrmals. Teilweise so heftig, dass mir schwindelig wurde.

Danach explodierten die Visionen. Kraken, Schlangen, drachenartige Wesen in den schillerndsten Farben. Dann das übliche, dornige „Gestrüpp“, ich nenne es die Dornenhecke zu meinem Unterbewusstsein, und schließlich die typischen DMT-Muster und heiligen Geometrien. Der Reinigungsprozess geht bei mir mittlerweile ohne Zögern vonstatten, also ohne irgendeine Gegenwehr. Aufrichten, Eimer positionieren, raus damit. Dann mit Wasser den Mund ausspülen und genießen, denn nach der Reinigung beginnt die „Party“.

Meine innere Party war das, mir mittlerweile altbekannte, Kashu-Gemeckere. Kashu, mein persönlicher Lebenscoach und selbsternannter Gott war zwar nicht so stark, wie in dieser Zeremonie, aber stark genug, dass seine Energie eine Herausforderung für mich darstellte. Scharfe, brennende Lucifer-Energie. Andere nennen diese Energie Kundalini, Lifeforce oder Prana. Ich sehe diese Energie klar mit dem materiellen Teil des Multiversums verknüpft und der Gott der Materie ist Lucifer.

Pure Sexual- und Überlebensenergie, gepaart mit Kampfenergie von meinem Mars-Aspekt. Als im Sternzeichen Skorpion Geborener spielt die Mars-Energie eine große Rolle in meinem Leben. Kashu hielt mir die üblichen Vorträge, vor allem was Frauen und mein Verhältnis zu Sexualität angeht (hatte er mich nicht schon letztes Mal damit strapaziert?).

Kashu

Ich antwortete ihm, dass es mir zur Abwechselung doch mal die richtige Frau über den Weg laufen lassen könnte und nicht Frauen, die einfach nicht zu mir passen. Kashu ist ein Meister im Nachäffen und mimte meine Gedanken nach, um mir vor Augen zu führen, was für einen Blödsinn ich mir da einreden würde, führte mir in kleinen, sehr realen Erlebnissen (Mini-Breakthroughs), meine Programmierungen und Konzepte vor und ließ mich intensiv an seinen Gedanken teilhaben.

Ich fühlte wie er, wie ein Spirit aus einer weit höheren Dimension. Wie einfach doch für sie alles ist.

(schon wieder dieses „wir“)

Es war ein längerer, innere Dialog mit einem vermeintlichen Götterwesen, dass mich in jener Zeremonie gefühlt fast umgebracht hat und dass, wie mein Lieblings-Schamane aus Kolumbien, nach dem Motto zu handeln scheint, was dich nicht umbringt, das macht dich nur stärker. Es ging ausschließlich um meine Selbstlimitierungen und dass ich mein Herz öffnen müsse, um die echte Welt wahrzunehmen, die so viel vielseitiger und schillernder ist, als der beengte Dachboden, den sich mein Bewusstsein ausgebaut hat und wo es durch eine kleine Luke die Wolken sieht und denkt, dass sei die Welt.

Kashu ist ein großer Lehrmeister und Moralist und auch dieses Mal präsentierte er sich als Schlangenwesen. Ein multiples Schlangenwesen, ein Drache mit mehreren Köpfen, eine Hydra. Die Farben waren grell und aggressiv, die Bewegungen schnell und verworren, während „er“ mir meine selbstverursachten mentalen Fallen und Schlaglöcher aufzeigte.

Ich kann dann nie viel drauf antworten, außer, dass er ja nicht in dieser von physikalischen Gesetzen limitierten Dimension leben muss.

Ich ergänzte, dass ich seine Ratschläge sehr schätze und ich mich sogar auf ihn gefreut habe, aber dass ich es jetzt zu anstrengend finde, zumal wir uns seit Monaten im Kreise drehen.

Die Diskussion mit meinem inneren Drachen endete, als die Gitarrenmusik losging, welche immer das Startsignal für die Transformation ist. Transformation schwerer, dunkler Energien durch Tanzen, Trommeln und Rasseln. Ich kochte innerlich, musste immer wieder vors Haus, wo friedlich ein Feuer flackerte, und kühle mich ab.

Die Kundalini kam mir aus den Ohren und ich musste sie transformieren und dass geht am besten mit Bewegung.

Bis in die Morgenstunden habe ich das Universum gefeiert und meine Energie in starken Impulsen mit den Maracas in den Raum geschleudert. Während ich durch den Raum schritt, sah ich auf dem Boden und an den Wänden heilige Geometrien. Dann war da ein Löwenbaby vor dem Platz eines Teilnehmers. Ich ging auf das Löwenbaby zu und es entpuppte sich als Illusion. Das Zusammenspiel von Licht und Schatten hat mein DMT-Brain ein süßes Löwenbaby Gestalt annehmen lassen.

Bevor ich Schlafen ging, fragte mich der Schamane, ob ich auch ein paar Lieder spielen möchte und ich spielte Tonandé von den Yawanawa, Huae von den Shanenawa und Kayatibu von den Huni Kuin (meine Version). Es war eine große Ehre für mich in seiner heiligen Zeremonie spielen zu dürfen! Vor Aufregung verspielte ich mich ein paar Mal, was aber egal war. Der Schamane begleitete mein Spiel auf einer Trommel.

Als ich zu meinem Zelt ging, so gegen 4 Uhr morgens, vibrierte ich immer noch. Barfuss lief ich in Zeitlupe über das Moos des Waldes. Erdung. Sie tut sooo gut!

Die 2. Nacht

Die Medizin war diesmal dieselbe, also kein Aufkochen mit Essig, wie sonst, um sie stärker zu machen. Dennoch war die Wirkung stärker, denn ich hatte ja noch 50% der MAO-Hemmer der 1. Nacht in mir (MAOIs brauchen 48 Stunden, um komplett abgebaut zu werden).

Nach 30 Minuten wieder heftiges Erbrechen, wobei es diesmal fast nebenbei geschah und mich überhaupt nicht anstrengte. Keine Krämpfe kein Brennen – wie Wasser trinken, nur andersrum 🙂

Die Visionen, die dann folgten, waren unfassbar schön! Natürlich wieder Schlangenwesen aller Art, begleitet von einer ebenfalls sehr starken Energie, die aber nicht die feurige Kashu-Energie war, sondern eine eher elektrische Energie, wie Strom, der durch meinen Körper fließt, begleitet von Geräuschen, die mich an einen Drucker oder Scanner erinnerten (so wie hier und hier).

Ich wurde wieder komplett „durch gescannt“ und mit hochfrequenten Energie-Impulsen vollgepumpt. Wer oder was auch immer das macht, er (oder es) macht es mit Bewusstsein. Ich spürte, wie mein Kopf in diesem Moment komplett ausgeschaltet und jede meiner Körperzellen erneuert wurde. Frische Energie für meine Mitochondrien!

Am Schluss der ca. 30-minütigen Behandlung wurde ich mit Goldregen überschüttet und ich spürte tausende von Nadelstichen, verursacht durch goldene Lichtpartikel, die in meinen Körper eindrangen.

Goldregen. Eine der heilsamsten Energien.

Es war zwar von der Stärke der Energie her teilweise am Limit, aber dennoch habe ich es sehr genossen. Für mich ist dieser Zustand, den nur eine besonders starke Medizin bewirken kann, DER Grund Yagé zu trinken. Die Phase der energetischen Erneuerung. Wenn ich mich komplett der Heilung durch das Universum hingeben kann und dann als Neugeborener die Zeremonie verlasse.

Da dieser Prozess, wie beschrieben, von Maschinengeräuschen begleitet ist, kann es durchaus sein, dass zumindest mein Energiekörper dann an einen anderen Ort teleportiert wird, wo – was für Wesen auch immer – meinen Körper heilen. Bleibt diese Phase aus, weil die Medizin nicht stark genug war, wie in der Juli-Zeremonie, dann fehlt mir etwas, dann empfinde ich den Prozess als nicht beendet. Die vollständige Heilung konnte dann, zumindest auf der körperlichen Ebene, nicht stattfinden.

Immer wieder wurde mein physischer Körper in alle möglichen „unbequemen“ Positionen gedehnt. Teilweise dachte ich, dass das nicht gesund sein kann, so verdreht zu werden, aber ich hatte keinen Einfluss drauf. Wie in dieser Zeremonie, wo meine entzündeten Arme behandelt wurden, war diesmal mein Rücken im Fokus der Heilung, vor allem der Bereich Hüfte – also Wurzel- und Sakral-Chakra. Es tat unglaublich gut!

Erneut wurde mir klar, wie gut mir Yoga tun würde und da ich aufgrund beruflicher Veränderungen jetzt über meine Zeit selbst bestimmen kann, werde ich einen Yogakurs belegen. Yoga ist einfach ein Geschenk der Götter, das habe ich in dieser Zeremonie ganz deutlich erfahren.

Irgendwann ging ich raus in den von Wald umgebenen Hof und schaute in den wolkenlosen Himmel. Unfassbar! Mitten im Wald, ohne irgendwelche Lichtquellen, vom Feuer abgesehen, schaute ich durch die großen Lücken riesiger, alter Duglasien in den Himmel und es war als würde ich durch die Milchstrasse hindurch in ferne Galaxien schauen.

Auch sah ich die Matrix, die unsere Erde umgibt, also das künstliche Energienetz, wobei unklar ist, wer es errichtet hat. Angeblich dient sie unserem Schutz. Ich denke, es ist nicht zu unserem Schutz, sondern um uns zu manipulieren, also, unser Bewusstsein. Dieses Energie-Spinnennetz so klar und deutlich zu sehen, war für mich die Bestätigung, dass wir hier in einer Art Truman Show leben. So gesehen, sollte man eigentlich gar nichts mehr ernst nehmen.

Alles Theater, um irgendwelche Dark Spirits zu unterhalten? Wenn ja, dann ist uns Gott eine Erklärung schuldig!

Dann sah ich einen roten Lichtpunkt zickzack-artig über den Himmel huschen. Ich konnte ihn eine Weile verfolgen, dann verschwand er von einer Sekunde auf die andere. Es heißt, UFOs könne man nur sehen, wenn man in derselben Frequenz schwingt, wie diese Ausserirdischen. Vibrierte ich in deren Frequenz? Kann schon sein, denn meine Vibration war sehr hoch.

Diesmal war ich nicht in der Lage Musik zu machen, außer mit meinen geliebten Rasseln. Vor allem kam diesmal meine neue Schlangen-Maracas zu Ehren, die ich beim letzten Retreat einem Kolumbianischen Schamanen abgekauft hatte, der zufällig in derselben Location war, wo wir Ayahausca machten.

Eine sehr powervolle Maracas, pure Energie! Auf meine nackten Füße gerichtet, spürte ich dieselben Nadelstiche, wie ich sie durch den Goldregen erfahren hatte. „For cleansing“ sagte mir damals der Schamane, mit einem Grinsen. Er wusste, was die für Kraft hat!

Ich hätte irgendwann eigentlich Nachtrinken müssen, also eine Mini-Mini-Portion, aber ich tat es nicht, weil die kleinste Einheit, die der Schamane austeilt ½ Glas ist, was für mich viel zu viel gewesen wäre. Also wendete ich meine beiden erfolgreichsten Kundalini-Aktivierungstechniken an, die „Imaginäre Energieschaufel“ und das wiederholte Tippen aufs Wurzelchakra. Mit jedem Tippen zucke es zusammen und entließ frisches Prana in mein System.

Diesmal ging ich früher ins Zelt, aber ich hatte dringend Schlaf nötig. Im Zelt ging allerdings ein neuer visueller Prozess los, sodass an Schlaf erstmal nicht zu denken war. Aber es waren so schöne Visionen, dass es ok war. Schlaf ist bei Ayahuasca-Retreats eh Luxus.

Fazit:

Ein heilsames Wochenende mit einem der stärksten Ayhuasca, das es gibt, das Kolumbianische Yagé. Stärker war nur das Ayahuasca in diesem Retreat, welches aber mit Mimosa und Akazie zubereitet war, was nicht die traditionellen Ayahuasca-Pflanzen sind. Ich zum Beispiel komme überhaupt nicht mit Mimosa klar, ist einfach nicht mein Spirit. Zu aggressiv, zu bunt, zu schell.

Mein Kolumbianischer Schamane kocht nach Regenwald-Tradition mit Banisteriopsis-Caapi und Chacruna, fertig. Was wir Westler da zum Teil zusammen kochen, ist dem Umstand geschuldet, dass man von Mimosa und Akazie sehr viel weniger Pflanzenmaterial braucht, was die Chance erhöht, nicht vom Zoll entdeckt zu werden, denn Ayahusaca und all seine Zutaten sind im spirituell rückständigen Europa verboten. Hier heilt man lieber mit Bier, Schnitzel und Paracetamol.

Die Gruppe war harmonisch und sehr bunt durcheinander. Von Businessleuten, über eine ehemalige Polizistin bis hin zu einer Hexe und einen Versicherungsmakler. Sie alle werden mit ihrem Leben besser klarkommen, als die Bier-Schnitzler und sehr wahrscheinlich auch in ihren Berufen erfolgreicher sein, denn Ayahuasca macht die Menschen klüger und emotional intelligenter – wissenschaftlich erwiesen.

Neurogenese heißt das eine Zauberwort, Default-Mode-Network das andere. Das DMN ist eine Gehirnstruktur, die durchaus positive Eigenschaften hat (Selbstreflexion, Gedanken über die Zukunft, Empathie), aber auch mit Depressionen ADHS und Autismus in Verbindung gebracht wird. Das sagt ChatGPT über das DMN:

  • Das DMN wird unter Ayahuasca deaktiviert oder entkoppelt.

Was bedeutet das?

  • Weniger „Selbstbezogenheit“ und weniger Grübeln.
  • Auflösung des Ich-Gefühls (weniger „Ego“).
  • Gefühl von Einheit, Verbundenheit oder spiritueller Transzendenz.

Veränderte Netzwerkkonnektivität

  • Ayahuasca (und andere Psychedelika) entkoppeln klassische Netzwerke wie das DMN.
  • Gleichzeitig entstehen neue, flexible Verbindungen zwischen Regionen, die normalerweise nicht direkt miteinander kommunizieren.
  • Diese „Neuvernetzung“ führt zu ungewöhnlichen Wahrnehmungen, Erkenntnissen oder Emotionen.

Ich hatte tiefe Gespräche und eine wundervolle Verbundenheit zu großartigen Menschen. Das starke Yagé fühlt sich jedes Mal an wie Nachhausekommen.

Nachtrag 05.08.

Es gab noch einen intensiven Prozess nach der Gabe von Rapé (zeremonieller Schnupftabak) durch den Schamanen, das hatte ich gar nicht erwähnt. Gegen Morgen ließ ich mir einen starken Rapé geben, um runter zu kommen, weil ich Schlafen gehen wollte. Rapé schließt (zumindest bei mir) das Dritte Auge und dann hören die Visionen auf und vor allem geht die Energie runter. Der Rapé tat, was er sollte und ich ging dann in mein Zelt. Aber im Zelt gingen ja, wie berichtet, die Visionen wieder los, aber welcher Art sie waren, das hatte ich oben gar nicht erwähnt, obwohl sie es wert waren, mitgeteilt zu werden.

Es öffnete sich auf der rechten Seite von meinem inneren Sichtfeld ein Raum und dieser Raum war das Weltall. Ich schaute also ins All und bewegte mich wie eine Kamera durch einen endlosen, von leuchtenden Sternen erfüllten Raum. Dann blieb ich vor einem riesigen Raumschiff stehen. Es war rund und flach, wie ein UFO. Es schimmerte kumpfernfarben und war mit heiligen Geometrien überzogen, die ihrerseits schimmerten, in den Farben Blau und Orange. Es hatte keine Fenster und bewegte sich nicht. Dann schloss sich das Fenster zum All und belanglose Visionen nahmen ihren Platz ein.

Ich finde das mit dem Raumschiff erwähnenswert, weil ich diese Alien-Visionen ausschließlich mit Yagé habe. Und auch dieses Durchgescannt werden, habe ich fast ausschließlich mit Yagé, bis auf das eine Mal mit Magic-Mushrooms. Aber in den zig Zeremonien mit dem Brasilianischen Ayahuasca hatte ich das nie, weder Alienbegegnungen, noch Maschinenelfen (so werden die „Scanner“ in der DMT-Szene genannt).

Nachtrag 08.08.

Eine Freundin schickte mir diese Nachricht und ich war total baff, als ich sie hörte. Man muss dazu sagen, dass ich so gut wie nie Opene-Eye-Visions habe, immer nur mit geschlossenen Augen (von Mustern und Farben abgesehen). Das Löwenbaby war aber klar und deutlich zu sehen und auch nicht nur für einen kurzen Moment. Echt abgefahren.

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