Franz hatte Angst vor Spinnen und er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er die Angst überwinde, damit er endlich in den Regenwald reisen kann.
Die schwarze Hausspinne Berta, die unsterblich in ihn verliebt war, hörte seinen Wunsch und sprach zum ihm im Schlaf: „Du musst mir nur einen anderen Namen geben! Nenne mich von jetzt an Sonne und die Sonne Spinne und schon verbindest du den Begriff Spinne mit etwas Angenehmen.“
Franz fand die Idee, die er beim Aufwachen hatte, genial: „Ja, natürlich. Ich nenne Spinnen von nun an Sonne und die Sonne nenne ich Spinne!“
Um zu sehen, ob es funktioniert hat, zeigte Berta sich ihm. Franz zuckte zunächst aus alter Gewohnheit zusammen, stellte dann aber fest, dass er keine Angst mehr vor Spinnen hatte. „Es hat geklappt!“, rief er überglücklich. Endlich kann er in den Regenwald reisen, wie lange hatte er darauf gewartet!
Er ging hinaus, wo die Sonne bereits hoch stand und erstarrte augenblicklich. „Oh Gott, Sonne, sie wird mich töten!!“ Dann rannte er ins Haus und verkroch sich in die dunkelste Ecke, die das Haus zu bieten hatte.
Von diesem Tag an liebte Franz Spinnen, aber fürchtete die Sonne. Jeden Tag zog er noch vor Sonnenaufgang in die dunkle Kammer am Ende des Flures und verließ sie erst nach der Dämmerung.
Alle in der Familie waren unglücklich darüber, bis auf Berta. Sie hatte Franz jetzt ganz für sich allein. Denn sie wohnte dort.