Wer Katzenbesitzer ist, weiß, dass die kuscheligen Samtpfoten eine ganz besondere Energie haben. Man kann meistens nicht konkret sagen, was es genau ist, das ihre so wohltuende Energie ausmacht, aber sie existiert, die Katzenenergie.
Es war heute morgen, wo ich sie wieder sehr konkret zu spüren bekommen habe, die magische Energie meiner beiden Kätzinnen. Wer mal in mein Kundalini-Tagebuch reingeschnuppert hat, der weiß, dass ich besonders am Morgen sehr empfindlich auf Energien reagiere – ich bin dann ein lebender Sensor für Auren, Chakren und Feinstoffliches. An diesem Morgen war die Kundalini, die mir diese Sensibilität verleiht, sogar nur milde zugange. Dennoch ließ sie mich offenbar feinfühlig genug sein, für das Folgende.
Wie jeden Morgen wurde zuerst das Katzenprogramm absolviert. Also füttern, Katzenklo, Fell bürsten. Es soll ihnen gut gehen, meinen Süßen. Fellbürsten und Füttern kann ich idealerweise kombinieren, denn sie lieben es, wenn ich ihnen das Fell bürste, während sie fressen 🙂 . Nach dem Katzenprogramm lege ich mich oft noch einmal ins Bett, nicht um zu schlafen, sondern um in mich zu gehen, meine Träume zu rekapitulieren, oder meinen Tag zu planen.
Kaum lag ich, gesellte sich die Bernsteinkatze Marie zu mir (sie hat bernsteinfarbenes Fell). Erst unentschlossen, dann aber siegessicher legte sie sich auf meine Brust und schnurrte mir laut ins Gesicht. Ich kämpfte meinen linken Arm unter der Decke hervor – vorsichtig, um sie nicht zu verscheuchen – und erwiderte ihr Vertrauen mit Streicheleinheiten. Doch die wurden ihr bald zu viel. Sie ist der Typ Katze, der gerne 3-4 Mal kurz gestreichelt wird, aber dann in Ruhe gelassen werden will – nicht zu viel Mensch-Energie, bitte!
Aber wenn da so ein wunderschönes, weiches Fellknäuel auf einem drauf liegt, dann wird Mensch schnell dazu verleitet, eben doch mal mehr als nur 3-4 Mal Eiei zu machen. Sie stand auf, stellte sich auf meinen Unterbauch und überlegte, wo sie jetzt hin soll!? Wieder zurück auf die Brust und riskieren, gestreichelt zu werden? Oder, wie Nachts, zwischen die Oberschenkel, wo es kuschelig warm ist?
Sobald sie meint, dass ich schlafe, schleicht sie sich immer zwischen meine Oberschenkel, was mich fortan daran hindert, die Schlafposition zu wechseln. Doch selbst wenn ich schon schlafen sollte, wäre ich spätestens jetzt wieder wach, weil sie dann so intensiv schnurrt, dass meine Beine vibrieren. Aber ich liebe Katzenschnurren, es ist Musik für mich!
Ich spürte jeden Pfotendruck, schließlich stand sie mit ihren dünnen, bleistiftspitzen Pfötchen genau auf meinem Sakral-Chakra. Das wurde zwar irgendwann aktiv, es erwärmte sich, löste aber keine Energiewelle aus – also keine Kundalini-Welle. Schließlich beschloss sie, sich zwischen die Oberschenkel zu legen, auf Höhe der Knie. Es dauerte nur wenige Sekunden und Knie, Muskeln und Füße fingen an sich mit kribbelnder, elektrischer Energie zu füllen. Kundalini. Knie sind ebenfalls Chakren und sie wurden durch Marie’s Energie so stark angeregt, also aktiviert, dass sie sich öffneten und ihre Energie in Beine, Füße und Wurzelchakra entließen.
Das Wurzelchakra aktivierte sich dadurch ebenfalls. Und da Marie kurz vorher mein Sakral-Chakra aktiviert hatte, vereinten sich jetzt alle Chakren und eine sanfte, aber sehr konkrete Kundalini-Welle schoss zum Einen vom Sakral-Chakra hinunter zu den Zehen und zum Anderen hinauf zum Herz-Chakra. Dazu kamen die Vibrationen durch ihr Schnurren, sie hielten die Energie am Leben und schienen sie immer wieder neu zu beleben. Marie, die Kundalini-Meisterin!
Es dauerte nicht lange, bis meine Tigerkatze Lisa den frei gewordenen Platz auf meiner Brust entdeckte und dasselbe tat, wie kurz zuvor ihre Schwester. Erst mal weichtreten, den Untergrund. Sie ist Weltmeisterin im sogenannten Milchtritt, welcher typisch ist für Katzen. Es wird gefühlt stundenlang auf ein und derselben Stelle getreten und geknetet, bis man schließlich erschöpft ist und sich niederlässt. Oft, um dann kurz danach wieder aufzustehen und den mühsam erarbeiteten Liegeplatz wieder zu verlassen. Der Weg ist das Ziel.
Lisa knetete ausgiebig auf meinem Brustkorb herum, also direkt auf meinem Herz-Chakra, was sich energetisch allerdings nur schwach bemerkbar machte. Anders als Marie gibt sie ihre Energie nicht über ihre Pfoten ab. Irgendwann legte sie sich hin. Und dann ging es los. Zuerst Herzklopfen, dann ein Wärmegefühl in der Brust und schließlich blähte sich mein Herzchakra zu einem großen Ballon auf, begleitet von hochfrequenten, feinen Vibrationen. Auch Lisa begann natürlich zu Schnurren und das verstärkte den Effekt noch. Sie gibt ihre Energie eindeutig über ihr Herz-Chakra ab. Herz-Chakra auf Herz-Chakra, Energie pur!
Schon bald darauf verband sich meine Herzenergie mit dem Drittes Auge. Leuchtende, violette Lichtflashs, Drücken zwischen den Augenbrauen und sanfte Visionen. Teilweise sehr real, geradezu fotorealistisch. Meine Tagesplanung konnte ich erst mal vergessen. Aber meine Träume erinnerte ich in diesem Zustand sehr gut. Eine Szene nach der anderen kehrten in mein Gedächtnis zurück, während ich von den Zehenspitzen bis zur Stirn von feiner, belebender Bioenergie durchflutet wurde. Alles vibrierte, alle Chakren waren aktiv.
Kundalini-Katzen, ja das sind sie, meine beiden ungleichen Schwestern. Ich habe schon oft Begegnung mit ihren Energien gemacht, aber heute haben sie sich scheinbar verabredet und ihre Energien synchronisiert. Sie haben mir ein morgendliches Shaktipat geschenkt – ein Katzipat. Andere müssen dafür nach Nepal zu einem Guru fliegen, ich habe meine beiden Gurus bei mir zuhause.