Ich beschließe ein anderes Ayahuasca zu nehmen, als der Rest der sehr kleinen Gruppe. Der Grund ist, dass ich aus den Zutatenresten von den letzten beiden Kochungen ein eigenes Ayahuasca gekocht habe, welches ich ausprobieren möchte. Ich hatte 14 Tage vor diesem Wochenende schon mal 60 ml in einer Einzelsession probiert und dann auf etwas über 1 Liter noch mal 50 g Chaliponga nachgekocht, weil zu es wenig DMT hatte. Da ich auch nicht mehr genug Caapi hatte, hab ich obendrein 100 ml von meinem Steppenrauteauszug hinzugefügt.
Wie gesagt. Es wurden die Reste der letzten beiden Kochungen genommen und die 50 Gramm hinzugekaufte Chaliponga habe ich nur geschätzt. Als ich am Ende die Portionsmengen berechnete, staunte ich nicht schlecht. Jede Zutat wurde durch 12 geteilt. Daraus ergab sich,
pro Portion
Caapi: 21,83 g
Chaliponga: 9,83 g
Chacruna: 12,83 g
Steppenrautenauszug: 8,33 ml
Da ist sie wieder, die Kommunikation über Zahlencodes. Ich hab geschaut, wofür die Zahl 83 steht. Sie steht für Glück, Selbstvertrauen, Vorstellungskraft, Ausdauer und den Planeten Pluto. Die Pluto-Energie steht für Magnetismus, Leidenschaft in der Liebe und Risikobereitschaft. Quersumme von 83 ist 11.
Mal sehen, ob sich diese Eigenschaften in den Zeremonien widerspiegeln. Die Portionsberechnungen hatte ich erst nach dem Wochenende angestellt, da mir die Mischung sehr gut gefallen hat.
Nacht 1
Ich beginne mit 40 ml. Das Mehr an 5-MeO-DMT durch die Chaliponga macht sich bemerkbar. Die Energie kommt schnell und verweilt dann auf einem mittleren Level. Als ich nach 30 Minuten feststelle, dass es sich nicht mehr steigert, trinke ich noch 20 ml nach. Während ich mit 40 ml noch keine Visionen hatte, stellen sich ab 60 ml fantasievolle Traumbilder ein. Landschaften mit Pflanzen und Bäumen aus Kristallen, Fabeltiere, Riesenfarne. Alles in leuchtenden Pastellfarben, sehr kunstvoll und angenehm.
Die Energie ist mittlerweile stark. Da mein Ziel ist, die Lichtebene zu erreichen, wo ich mich mit meiner Seele vereinigen und in Kommunikation mit Spirits treten kann, trinke ich noch 10 ml nach. Die Energie steigert sich abermals. Mittlerweile fängt mein Körper gefühlt an, sich aufzulösen. Die Kundalini hat sich auch auf den Weg gemacht. Ich liege auf dem Rücken und bin in dem so genannten Vibrationsmodus, der den ganzen Körper hochfrequent vibrieren lässt. Es ist wie ein Summen, aber eben nicht akustisch, sondern zellulär. Jede Zelle schwingt in dieser hohen Frequenz.
Die Visionen wechseln von hell und freundlich zu düster und dämonisch. Mich wundert das, da es mir gut geht, sowohl körperlich, als auch psychisch. Ich frage die Medizin, was los sei. Die Antwort hätte ich eigentlich wissen müssen.
„Wenn du ins Licht willst, musst du deine Frequenz erhöhen.“
Da es allen gut zu gehen scheint und niemand Hilfe braucht, trinke ich weitere 10 ml nach und bin jetzt bei 80 ml innerhalb der ersten 1,5 Stunden.
Diese weiteren 10 ml ändern meinen Zustand komplett.
Ich gerate in einen sehr hochfrequenten Gesamtzustand. Die düsteren Visionen werden abgelöst durch helle, der Körper ist jetzt nur noch eine seidige, vibrierende Energiewolke. Wenn ich an ihm herunterschaue, scheine ich meine Knochen zu sehen, oder habe ich Insektenarme? Keine Ahnung. Die Visionen sind sehr intensiv!
Schlangen, Drachen, Rieseninsekten und Gold, unfassbar viel Gold. Ich setze mich hin, um meine Kundalini nicht zusätzlich anzuregen und greife mir meine Cabassa (Rassel). Leise bewege ich sie im Rhythmus der Musik auf und ab, das gibt mir Fokus und Stabilität. Hatte mich die Wucht der einsetzenden Visionen und Energie zunächst überrascht, kann ich es jetzt genießen und mich beidem hingeben.
Irgendwann setzt mein Ego wieder ein und verschwendet Gedanken an eine öffentliche Person, die ich sehr unsympathisch finde. Sofort ändern sich die Visionen von lichtvoll-golden zu finster-bedrohlich. Ich habe keine Angst vor düsteren Visionen, oder Dämonen und frage im Universum nach, ob das die Energien der Person sind, an die ich gerade gedacht habe, oder ob es meine eigenen sind? Es sind meine eigenen, bekomme ich zur Antwort. Dann folgt ein kleiner Vortrag in Sachen Gedanken und Energie. Ich weiss nicht, wer mir dieses Wissen gerade schickt, welchen Spirit ich da gerade „anzapfe“, sie stellen sich mir ja nie vor 🙂
Spirit:
Alles, was du denkst, ist Energie. Und du musst nicht denken, dass diese Energie, die du mit deinen Gedanken erschaffst, nur bei dir ist, hier in diesem Raum, in der materiellen Dimension. Du weisst, es gibt in den höheren Dimensionen, wo Energie das einzige ist, was Bedeutung hat, weder Raum noch Zeit. Dort formen deine Gedanken ein universellen Energieprint. Deine Gedankenenergie ist, in deiner Sprache ausgedrückt, weltumfassend!
Ich:
Heißt das, ich kann mit meinen Gedanken in meiner materiellen Dimension weit entfernte Dinge oder Personen beeinflussen?
Spirit:
Nein. Deine Energie ist dann zwar auch bei denen, da sie ja überall ist, aber solange es niemanden gibt, der sich für diese Energie öffnet, also sein Bewusstsein darauf lenkt, kann sie nichts bewirken, sie ist einfach nur da. Simple Quantenmechanik. Energie allein manifestiert nicht, sie ist lediglich eine Option. Erst durch Bewusstsein kann Energie Dinge manifestieren. Wenn diese Person, die bei dir diese schwere, dunkle Energie ausgelöst hat, wüsste, dass du gerade an sie denkst und sie ebenfalls an dich denken würde, könntest du unter gewissen Bedingungen diese Person manipulieren.
Ich:
Was für Bedingungen?
Spirit:
Menschen haben ein Energiefeld um sich herum, das sie schützt. Du kennst das ja. Manche Menschen haben aber ein so schwaches, oder lückenhaftes Energiefeld, dass sie sich gegen Fremdenergien nicht gut genug schützen können. Solchen Menschen könntest du mit deinen negativen Gedanken Schaden zufügen, also auf der energetischen Ebene – vorausgesetzt, ihr steht mit euren Bewusstseinen in Verbindung miteinander. Schwarze Magie funktioniert so, oder Massenhypnose. Der Empfänger richtet sein Bewusstsein auf den Sender, der Sender erschafft manipulative Gedanken, also Energie. Der Empfänger nimmt diese Energie auf und wird durch sie in seiner Frequenz moduliert, also verändert. Positive Gedanken heilen, negative schaden.
Ich:
Schwächt Angst den Energiekörper und somit den Schutz?
Spirit:
Angst schwächt extrem den Energiekörper. Angst ist die Energie des Stillstandes. Anti-Energie.
Ich schweife mit meinen Gedanken ab und sehe plötzlich die Gefahr, derer wir Menschen gerade ausgesetzt sind. Der Angstporno, der seit 1 Jahr in einer Dauerschleife läuft, schwächt nicht nur das Immunsystem von Milliarden von Menschen, sondern auch deren energetischen Schutz. Jeder Diktator hätte ein Leichtes, diese geschwächten Menschen zu manipulieren, indem er ihre Aufmerksamkeit auf sich richtet und ihnen manipulative Energien zukommen lässt. Dank der untertänigen, willfährigen Medien dürfte diese Art von Massenhypnose kein Problem sein. Adolf Hitler hatte es so gemacht, auch er hatte die Medien hinter sich.
Ich lege das Thema beiseite und beobachte die bizarre Welt der DMT-Dämonen und Maschinen-Elfen. Meine Energie und somit mein Bewusstsein ist mittlerweile Dauergast in den unteren, astralen Ebenen, wo die aberwitzigsten Wesenheiten zuhause sind.
Ich bin durch meine starke und präsente Kundalini-Energie gut geschützt und kann beruhigt die Beobachterposition einnehmen. So bizarr und düster viele dieser rotbraunen, maschinenartigen Wesen auch sind, so schön sind sie auch auf ihre Weise. Ich mache den Test, welche von ihnen echt, also echte Wesenheiten sind, und welche nur Illusion. Ich sende Gedanken des Dankes zu ihnen und preise ihre Schönheit. Tatsächlich fangen einige von ihnen an zu leuchten. Also, einige von ihnen können offenbar meine Gedanken empfangen, andere nicht. Gut, ein wirklicher Beweis für Bewusstsein ist das noch nicht, aber immerhin ein Indiz.
Ich möchte wieder ins Licht und visualisiere Gold. Da meine Schwingung unverändert hoch ist, gelingt es mir sehr leicht, wieder die Lichtebene zu erreichen. Alles dort ist aus Gold, einfach alles. Und in allen Kombinationen. Rot mit Gold, Blau mit Gold, Grün mit Gold, menschenartige Figuren aus Gold, Insekten, Kunst- und Bauwerke. Plötzlich ein schwarzer Panther, der mich aus leuchtenden Augen anschaut. Nur für 2-3 Sekunden, dann wird auch er zu Gold und schließlich zu einem kunstvollen Schrein, mit rot-goldenem Samt bezogen.
Ich bin jetzt ca. 1 Stunde in dieser hohen Frequenz und es hat nicht den Anschein, als würde es bald enden. Ich wage es, mich auf den Rücken zu legen, was wie erwartet zusätzlich die Kundalini anregt. Ich brenne innerlich, aber Sitzen ist gerade einfach zu anstrengend. Es hilft nichts, ich muss es aushalten.
„Entspanne dich“, sagt eine weibliche Gedankenstimme.
„Du bist in Sicherheit“.
Ich entspanne und gebe mich der Energie und den Visionen hin. Dann tauche ich ab, in eine unbeschreiblich schöne Welt aus Kristallen, Gold und Fabelwesen. Ab und zu schauen bizarre Fratzen oder DMT-Clowns vorbei, aber sie interessieren mich nicht. Ignoriere ungebetene Spirits und sie verschwinden wieder. Auch sie sind reine Energie und ohne manifestierendes Bewusstsein bleiben sie nur eine Option/Illusion.
Die Nacht geht immer so weiter. Phasen des Wachseins wechseln mit Phasen tiefer Trance und nicht beschreibbaren Visionen. Ich schaue irgendwann auf die Uhr. 3:21 Uhr. Um 0 Uhr ging der Peak los, er hält also seit über 3 Stunden an! Ich muss lachen. Da hab ich ja was Schönes gekocht, denke ich.
Dann mache ich Musik. Während meiner Trancen die letzten 3 Stunden war ich ganz bei meiner Seele, bzw. ich war zu hundert Prozent meine Seele. Und ich habe erleben können, wie sehr sie es genießt, einen Körper zu haben. Sie liebt meinen Körper und will ihn offenbar nicht mehr hergeben. Während ich leise auf meiner Trommel die laufende Musik begleite, zaubert meine glückliche Seele ein breites Lächeln auf mein Gesicht. Ich gönne es ihr.
„Weisst du, wann du von deiner Seele geleitet wirst und wann von deinem Ego?“
„Nein“
„Wenn dein Denken keiner Strategie folgt. Das Ego handelt strategisch, die Seele nicht. Ihre einzige Aufgabe ist das Sein und darin ist sie vollkommen.“
Wieder diese weibliche Stimme, in Form von gedachten Worten. Wer auch immer es ist, die mich da begleitet, aber ich mag sie. Sie ist bei jeder Zeremonie dabei, leitet mich an, bringt mir Dinge bei und beschützt mich.
Um 4 Uhr morgens kehrt allmählich Ruhe ein, ausser in meinem Kopf. Sowohl die Energie, als auch die Visionen sind sehr präsent, auch wenn ich mittlerweile überwiegend traumartige Bilder habe und nicht mehr diese DMT-Geometrien. Ich gebe mich den Traumbildern hin.
Die Reise geht durchs All zu einem dunklen Planeten. Er hat einen riesigen Mond und ist mit rundgewaschenen, hellen Bergen überzogen. Er hat eine matte Oberfläche und einzelne Felsformationen, die an Sandstein erinnern. Am Horizont schimmert ein Licht. Ich konzentriere mich auf das Licht. Es wird immer heller und plötzlich bin ich wieder umgeben von Geometrien. Diesmal sind sie nicht Gold, sondern aus Silber. Alles besteht aus kunstvoll verziertem Silber, sogar die ebenfalls wiedergekehrten Insekten-Dämonen sind aus Silber. Silber und schließlich Weiss dominieren das Geschehen.
Ich lache leise in mich hinein, um die anderen, die schon lange mit ihren Prozessen fertig sind und teilweise schon schlafen, nicht zu stören.
Ich wende mich gedanklich an den Pflanzenspirit.
„Könnten wir so langsam zum Ende kommen?“
„Nein.“
„Warum nicht?“
„Wenn es vorbei ist, wirst du es vermissen.“
Da hat Ayahuasca recht, sie kennt mich einfach zu gut. Um 5 Uhr nehme ich einen tabakreichen Rapé, der zumindest die Visionen beendet, weil er unmittelbar das Dritte Auge schließt – ohne Drittes Auge keine Visionen. Die Kundalini ist allerdings weiterhin so stark, dass an Schlafen nicht zu denken ist.
Ich gehe mit freiem Oberkörper in die wenige Grad kalte Nacht und bewundere den Vollmond. Ich koche innerlich und genieße die Kälte und das Barfusslaufen auf den kühlen Steinen. Wieder auf meinem Platz, schlafe ich tatsächlich tief und fest ein. Als ich bereits um 8 Uhr wieder wach werde, fühle ich mich erstaunlich ausgeschlafen.
Was für eine Nacht, was für eine Medizin!
Nacht 2
Da mich die starke Energie auch am Tage noch lange begleitet hatte, inkl. intensiver Visionen während des Nachmittagsschläfchens, beschließe ich heute ein Wohlfühl-Ayahuasca zu machen. Ich werde nur 60 ml nehmen und mich für helfende Einsätze bereit halten. Ich beginne mit 40 ml, da ich immer noch MAO-Hemmer von der Vornacht im System habe und lege mich hin. Ich schlafe ein, etwas was ich nur sehr selten beim Ayahuasca mache. Nach ca. 1 Stunde werde ich wach und trinke nochmal 10 ml nach. Es gibt keine Prozesse bei den anderen Teilnehmern, die begleitet werden müssten, daher lege ich mich auf den Rücken und spiele mit meiner Kundalini.
Mit meinen Fingern kann ich die Energie wie einen Laserbeam hinleiten, wo ich will, sogar meine Nase kitzeln kann ich mit dem fingerdünnen Energiestrahl, was mir fast einen Nieser entlockt. Wie immer gehe ich auch 1 mal alle Chakren durch und sie reagieren sehr schnell und stark. Visionen habe ich auch. Wieder Gold und Silber, aber auch einige heilige Geometrien. Die dämonischen Visionen, die immer mal wieder auftauchen, sind in mattem Rosa-Violett, die kunstvollen Muster auf den Wesenheiten (falls es welche sind) Schwarz. Mit ihren spitz nach hinten verlaufenden Köpfen erinnern sie mich an die Wesen aus den Alien-Filmen. Dann wechseln sie zu Mintgrün und schließlich zu Blau.
Alles ist auf einmal in tiefem Indigo-Blau. Wieder geht die Reise zu dem Planeten, auch er ist in blaues Licht gehüllt, die kargen, rundgewaschenen Berge schimmern Blau-Schwarz.
Als wir anfangen, Mantren zu singen, besser gesagt, mitzusingen, setze ich mich zu den anderen in die Runde und singe aus voller Kraft mit. Ich habe meine Klangschale und Chimes dabei und es entsteht ein gemeinsames Klang-Bad. Wir singen und spielen für 30-40 Minuten, dann wird Rapé gegeben. Mir ist es noch zu früh für Rapé, zumal Rapé ja immer mein Drittes Auge schließt. Stattdessen nehme ich noch 10 ml nach und gehe abermals in meine Energie.
Ich liege auf dem Rücken und meine Hände strahlen Licht in den Raum. Ich kann sehr deutlich mit geschlossenen physischen Augen, aber geöffnetem Dritten Auge sehen, wie weisses Licht aus meinen Handflächen strömt. Ich halte die Handflächen angewinkelt, sodass sich die Lichtstrahlen über meinem Gesicht treffen, was ein noch helleres Licht unmittelbar über meinem Kopf erzeugt. Dieses Licht ist so intensiv, dass es schnell meinen ganzen Körper erfasst. Es fühlt sich unglaublich schön an. Der ganze Körper ist gehüllt in weisses Licht, dass wiederum aus ihm selbst herausströmt.
Dann wird eine Klangschalen-Meditation begonnen. Die Visionen intensivieren sich und tragen mich in ferne Welten. Für einen kurzen Moment erscheint auch wieder mein Begleiter, der schwarze Panther. Wie in der 1. Nacht, schaut er mich an und verschwindet dann wieder.
Gegen 3:30 Uhr gebe mir einen Rapé und versuche zu schlafen. Es geht diesmal leichter, als in der 1. Nacht und ich schaffe es tatsächlich, immerhin 5 Stunden zu schlafen.
Nacht 3
Wie in der 2. Nacht beginne ich mit einer kleinen Menge, um nicht zu schnell in den Prozess zu kommen, da ich jetzt noch mehr MAO-Hemmer im System habe und das DMT sehr schnell wirken dürfte. Es bewahrheitet sich. Bereits mit 40 ml hab ich lebhafte Visionen und eine starke Energie. Aus einem mir nicht erklärlichen Grund bewege ich mich mit meinen Visionen wieder in der unteren astralen Ebene, wo düstere Gestalten und Wesenheiten zu sehen sind, ob nun echte Wesenheiten, oder Illusionen sei dahingestellt und ist mir ehrlich gesagt auch nicht wichtig.
Ich möchte wieder ins goldene Licht und versuche Gold zu visualisieren, was mir nicht gelingt. Ich frage die Medizin, was los sei.
„Wenn du Gold willst, musst du dich in die Schwingung von Gold bringen“.
Hätte ich auch drauf kommen können, hat mir Ayahuasca ja schon oft genug gesagt. Ich belasse es aber erstmal mit dem Nachtrinken und gebe mich den düster-dämonischen Visionen hin. Wie schon in den anderen beiden Nächten haben diese Visionen auch was Schönes – etwas bizarr Schönes, so wie die Bilder von HR Giger.
Nach längerem Verweilen auf der Zuschauertribühne des Reichs der Schattenwesen, trinke ich 10 ml nach und kann schon bald ins goldene Licht wechseln. Gold, Gold Gold, wo ich hinschaue.
Es tut so gut. Gold hat eine unglaublich heilende und wohltuende Energie!
Plötzlich wieder der schwarze Panther. Und wieder schaut er mich nur für wenige Sekunden aus seinen goldgelben Augen an. Dann verliert er sich in den Geometrien.
Meine Seele ist auch wieder da und wieder genießt sie es, in meinem Körper zu sein. Als die Kundalini sehr stark und dominant zu spüren ist, frage ich sie, wo sie herkommt, „wo sie zuhause ist“. Sofort wechseln die Visionen von golden zu düster. Es ist aber nicht die Welt der Schattenwesen, sondern ein dunkles Höhlenlabyrinth.
Silber-Blau schimmern die Wände, nichts erinnert hier an Leben. Ich bin enttäuscht. Die göttliche Schöpferenergie entspringt einem leblosen Steinhaufen. Dann bekomme ich wieder einen Vortrag. Diesmal ist es impliziertes Wissen, keine Gedankenstimme.
Alles Leben entspringt der Dunkelheit. Bevor das physikalische Universum entstand, war Dunkelheit. Ein Baum wächst aus der dunklen Erde zum Licht. Ein Kind wird aus dem dunklen Mutterleib ins Licht geboren. Die Seele selbst hat ihren Ursprung in der Dunkelheit. Auch die Lebensenergie hat dort ihren Ursprung, sie ist der eine Pol der Dualität, der andere ist das Licht. Wenn sich die Lebensenergie irgendwann mit dem Licht vereint, ist die Seele mit ihrer Entwicklung fertig. Sie hat dann die Dualität überwunden und kann nicht erneut inkarniern. Zum Inkarnieren braucht es dieses Energiepotential, dieses Streben zum Licht. Das ist für alles Leben die treibende Kraft. Die Dunkelheit ist die Quelle allen Seins.
Die Lebensenergie ist die Wurzel des Baumes, die Jahresringe entsprechen den aufeinanderfolgenden Inkarnationen. So ist es auch mit den menschlichen Inkarnationen. Erreicht die Seele aus sich heraus das Licht, ist sie mit ihrer Entwicklung fertig, das nennt man dann Erleuchtung. Den Weg zur Erleuchtung kann man nicht abkürzen, egal, wie sehr sich ein Mensch anstrengt. Doch das ist nur sein Ego, die Seele entscheidet, wann sie soweit ist. Jede Inkarnation setzt an dem Punkt an, wo die letzte geendet hat. Je weniger negatives Karma man ins neue Leben mitbringt, umso einfacher ist es für die Seele, den Weg der Erleuchtung zu gehen. Man kann den Weg also beschleunigen, aber niemals abkürzen.
Ich denke eine Weile darüber nach und gehe alles Erfahrene noch einmal im Kopf durch, weil ich das für eine wichtige Information halte und ich sie nicht vergessen will. Ich versuche mich aufzusetzen, aber es gelingt mir nicht. Der Körper fühlt sich schwer an und ich bewege mich in Zeitlupe in Sitzposition. Wie ein Camäleon bewege ich mich dabei und auch meine Arme sehen dünn aus, wie die eines Camäleons. Ich genieße diese Langsamkeit, sie fühlt sich sehr schön an.
Dann beginnt, wie die Nacht zuvor, die Klangschalen-Meditation. Ich nehme noch 10 ml nach und gebe mich den Visionen hin, die mich abermals auf den hellgrauen Planeten mit den rundgewaschenen Hügeln führen. Dann wechseln die Visionen zu einer Art Galerieraum, wo bunte Spielsachen stehen, wie in einem Spielzeugmuseum.
Gegen 4 Uhr gehe ich schlafen, vorher nehme ich noch einen Rapé. Während der Rapé mich in seidige Energie hüllt, bedanke ich mich beim Universum, der Medizin und der Gruppe für dieses wundervolle Wochenende.