Wir alle kennen die Funktionsweise einer Batterie.
Zwei unterschiedliche Ladungsträger erzeugen ein Spannungspotential und dieses Spannungspotential lässt elektrische Energie fließen.
Auch in unserem Körper haben wir so ein Potential. Wir haben unser Wurzel-Chakra über dem Beckenboden als einen Pool und das Ajna-Chakra, in der Mitte der Stirn, als den anderen. Dazwischen herrscht ein Spannungspotential, die Kundalini. Die Energie, die fließt, ist entweder elektrisch (maskulin, Pingala), oder magnetisch (feminin, Ida). Das, was fließt, wird Prana (Chi, Qi, Orgon) genannt und je freier der Weg zwischen Wurzel- und Stirn-Chakra ist, also je aktiver die Chakren dazwischen sind, umso stärker fließt das Prana. Obwohl die Kundalini das Potential darstellt und nicht die Energie selbst, hat sich in spirituellen Kreisen eingebürgert, von einer fließenden Kundalini zu sprechen. Die Kundalini ist nur ein Aspekt unserer menschlichen Dualität. Es gibt noch einen anderen.
Man spricht von negativer Energie, wenn jemand voller Schmerz, Angst oder gar Hass ist und von positiver, wenn jemand voller Zuversicht, Glück und Liebe ist.
Wir haben in der Regel beides in uns, sogenannte negative Energien und sogenannte positive, wobei „negativ“ und „positiv“ konzeptionelle Begriffe sind, welche man allenfalls als Metapher ansehen kann.
Tatsächlich ist alles eine Energie, nur schwingt sie in unterschiedlichen Frequenzen. Anstatt von negativen und positiven Energien zu sprechen, sollte man daher lieber von niedrig schwingenden und hoch schwingenden Energien sprechen. Unsere Gefühlswelt ist also ebenfalls dem dualistischen Prinzip unterworfen, durch eine Mixtur aus hoch- und niedrig schwingenden Energien (schnell und langsam fließendem Prana).
In meinen über 30 Ayahuasca Zeremonien habe ich mich immer wieder dem Prinzip der Dualität gewidmet. Meine erste Begegnung mit dem Thema hatte ich während meiner 5. Zeremonie. Ich starb das erste Mal einen Ego-Tod und als ich völlig erschöpft und kraftlos ins Licht gleitete, visualisierte ich das Wort Gott. Es erschien ein goldener Schrein vor mir, der Liebe und Wärme ausstrahlte. Dann verwandelte sich der Schrein in eine stachelige, bizarr ausschauende Kiste. Anschließend wurde wieder der goldene Schrein daraus und dann wieder die stachelige Kiste.
Ich verstand, dass Gott beides ist, Licht und die Liebe, aber auch das Dunkle, Vernichtende.
Gott ist alles was ist und somit auch das, was wir nach unseren erworbenen Beurteilungskriterien als negativ oder dämonisch bezeichnen. Tatsächlich gibt es nichts Dämonisches im Universum, es gibt nur dieses eine, göttliche (Multi-) Universum – das Gott ist. Was für uns negativ ist, weil es uns vermeintlich schadet, tut anderen im Universum durchaus gut, den „Dämonen“ zum Beispiel. Auch sie haben ihre Aufgabe in Gottes Universum, sie verrichten die Drecksarbeit. Sie gehören zum Negativ-Pool der Dualität, während die Lichtwesen zum positiven Pool gehören. Auch das ist ein Konzept, für uns, zum Verständnis. Denn
aus göttlicher Sicht gibt es noch nicht mal Dualität, nur Energie.
Ich hatte in vielen Zeremonien immer wieder Begegnungen mit dämonisch anmutenden Kreaturen und jedes Mal kämpfte ich einen inneren Kampf gegen sie, der immer darin endete, dass ich mir die Seele aus dem Leib kotzte. Eines Tages wählte ich einen anderen Weg. Ich stellte mich ihnen und fragte, wer sie seien. Die Antwort war, wir sind da, um dir zu helfen. Ein anderes Wesen, ein Schlangenwesen, das ich trotz aller Anstrengungen, inklusive energetischer Reinigung durch den Schamanen, nicht loswurde, sagte mir, du kannst mich nicht auskotzen, ich gehöre zu dir (ich weiß mittlerweile, dass es meine Kundalini ist). Inzwischen habe ich immer mal wieder mit diesen „Wesen“ kommuniziert und ihre Arbeit bei den Zeremonien verstanden.
Schattenwesen, Dämonen, wie immer man sie nennen mag, ernähren sich von niedrig schwingender Energie, das ist sozusagen ihr Kryptonit. Und wo finden sie mehr Kryptonit, als auf Ayahuasca-Zeremonien, wo 30-40 Leute mit negativer Energie nur so um sich werfen?
In einer meiner letzten Zeremonien sah ich, wie ein riesiger, silbrig-schwarzer Krake dunkle Energieschwaden in sich aufsaugte. Insektenwesen wiederum stießen kleine Löcher in meinen Energiekörper, wodurch mir das Entlassen von negativen Energien erleichtert wurde und Schmerzen, die ich hatte, verschwanden. Es sind Helferdämonen, die unsere Energiekörper für die anschließende Arbeit der Lichtwesen vorbereiten – „schmutzig“ kommt niemand in die Lichtebene. Die Helferdämonen säubern uns, indem sie die negativen Energien aus uns herausholen. Sie lassen uns Schwitzen, Kotzen, Schreien, Weinen – was auch immer uns hilft, den energetischen Dreck der Vergangenheit loszuwerden.
Dämonen besetzen niemanden. Sie können sich durchaus lange, gar über Jahre, bei einer Person aufhalten, wenn diese Person aufgrund ihrer Lebensweise und mentalen Haltung (Angst, Hass, Intoleranz, Neid, Eifersucht) permanent negative Energien produziert.
Schattenwesen lassen sich nicht zweimal zu Tisch bitten und wenn der Tisch durchgehend reich gedeckt ist, dann wird diese Person zu ihrem persönlichen Stammlokal.
Aber diese „Besuche“ sind keine Besetzungen. Wenn jemand glaubt, von Dämonen besetzt zu sein, dann ist es die eigene Angst, die sich als dunkle Energie manifestiert hat, aber keine Fremdbesetzung. Das Ziel von Schattenwesen ist es nicht, zu Lichtwesen zu werden, so funktioniert Dualität nicht. Schattenwesen sind Teil des einen Pools der Dualität und Lichtwesen des anderen. Dazwischen entsteht ein energetisches Spannungsfeld, welches wiederum das göttliche Universum abbildet. Gäbe es die „dunkle“ Seite nicht, würde alles kollabieren – ebenso, wenn die Welt nur aus Licht und Liebe bestehen würde.
Wie ein weißes Blatt Papier, auf dem etwas mit schwarzer Tinte geschrieben steht, brauchen sie einander, um zu einem vollständigen Schöpfungsakt zu werden (in diesem Fall eine Mitteilung).
Und so brauchen wir unsere Dämonen genauso, wie wir unsere Freunde aus der Lichtwelt brauchen. Die einen befreien uns von alter, schlechter Energie, während die anderen uns mit frischer Energie versorgen.
Wo Licht ist, ist auch Schatten – beides bedingt einander