Ayahuasca Erfahrungsbericht, Oktober 2024

Es war schon lange geplant, die Oktober-Zeremonie und so hab ich daran teilgenommen, obwohl ich erst im September auf einer Ayahuasca-Sitzung mit Schamanen der Huni Kuin aus Brailien war. Aber das Yagé aus Kolumbien, welches diesmal eingenommen wurde, hat eine ganz andere Kraft.

Es war nicht stärker, das September-Ayahuasca war auch sehr stark, ich würde sogar sagen stärker als das jetzt, aber von dem Brasilianischen Ayahuasca (NixiPae) muss ich mich nicht übergeben und guess what? Ich will genau das, zumindest in den zwei bis drei Yagé-Retreats im Jahr, wo es mir um energetische Reinigung und Entgiftung geht.

Das Yagé der Kolumbianer wird anders gekocht, als das Brasilianische Ayahuasca und deshalb löst es fast immer Erbrechen aus. Es wird zum Einen nicht gefiltert, sodass mehr sekundäre Pflanzenstoffe enthalten sind und zum anderen wird es zu einem sirupartigen Brei herunter gekocht, was zu einer hohen Konzentration aller Wirkstoffe führt.

Ich nehme paar Mal im Jahr Yagé, um mich zu reinigen und von Giftstoffen zu befreien. Unsere industriell hergestellte Nahrung ist im Grunde genommen pures Gift, verseucht mit Herbiziden, Pestiziden, Zucker und gehärteten Fetten. Wer profitiert? Die Lebensmittel- und die Pharmaindustrie. Nicht selten gehören diese Sparten denselben Anteilseignern.

Von allen Yagé Zubereitungen war dieses das schwächste, zumindest was den DMT-Gehalt betrifft. Ich fand das nicht schlimm, denn die Visionen bringen mir meist nichts. Sie sind nette Unterhaltung und Ablenkung, mehr aber nicht. Während in der 1. Nacht die Visionen sehr dezent und eher blass waren, waren sie in der 2. Nacht kraftvoll und wild, das reinste Feuerwerk, allerdings erstaunlich kurz. Normalerweise verstärken sich die Visionen durch das Erbrechen, diesmal schwächten sie sich ab. In beiden Nächten war es so, dass die Visionen nach dem Erbrechen quasi versiegten, bis auf ein paar Bilderchen beim Einschlafen in den frühen Morgenstunden.

Was sehr stark war, und wie gewohnt, war die Verbindung zu meiner Seele, meinem höheren Selbst. Ich war sie und sie war ich. Wie zwei lange getrennte Brüder begegneten wir uns, mein türkisfarbenes Licht mit dem sanften Wesen und ich, der Sucher und Entdecker, dessen Ego die letzten acht Jahre (so lange arbeite ich schon mit Ayahuasca) so einige Rückschläge hat hinnehmen müssen. Ich hatte in diesen acht Jahren einige Ego-Tode, aber auch ohne Ego-Tod ist Ayahuasca für den Egregor „Ego von Sven“ jedes mal eine Herausforderung, weil es komplett die Kontrolle abgeben muss.

Kannst du beim Ayahuasca nicht die Kontrolle abgeben, bekommst du ein Problem. Die Medizin wird dich u.U. dazu zwingen, indem sie dein Ego auflöst. Diese Egoauflösung wird Ego-Tod genannt. Es fühlt sich an wie sterben, weil du als eigenständiges „Ich“ nicht mehr existierst.

Das Aufgeben der Kontrolle habe ich interessanterweise nicht bei den Zeremonien mit Schamanen gelernt, sondern bei unseren eigenen Zeremonien in den Jahren 2020/21, als aufgrund der grotesken Corona-Maßnahmen während der Lockdown-Diktatur keine Schamanen mehr ins Land durften, bzw. nur „geimpfte“ Schamanen. Aber offenbar war kein Schamane so blöd, sich diesen Dreck reinballern zu lassen. Besser so.

Wir lernten Ayhuasca kochen und nahmen es dann gemeinsam ein. Fünf sehr erfahrene Ayahuasceros. In diesen zwei Jahren, in denen wir jeden Monat drei Nächte Ayahuasca getrunken haben, habe ich das meiste über die Medizin gelernt, vor allem, was man falsch machen kann. Aber auch, wie man sich aus seinem eigenen Prozess löst, um für andere Teilnehmer da zu sein. In unserer selbstorganisierten Gruppe hieß es jeder für jeden, anders geht so was auch gar nicht, dafür ist Ayahuasca einfach auch zu gefährlich. Gefährlich deshalb, weil man nie weiß, was es bei demjenigen, der es einnimmt, auslöst. Und dann muss man diese Person auffangen und ihr Sicherheit geben.

Ich habe in den zwei Nächten keine neuen Erkenntnisse gewinnen können. Alles was ich tat (Rausziehen von schädlichen Energien aus den Chakren, energetisches Aufladen der Chakren nach ihrer Reinigung, Aufbau eines „Schutzschildes“ gegen Fremdenergien anderer Teilnehmer), kannte ich schon aus anderen Zeremonien. Auch die Phase mit den insektenartigen Wesen (Anhaftungen), die ich begrüßte und dann ins Licht schickte, durch Aktivierung von goldenem Licht, war etwas bereits Erlerntes, Vertrautes und schon oft Praktiziertes.

Es gab Versuche von dämonenartigen Wesen mich zu erschrecken, aber ich lobte ihre Fantasie und dass ich sie liebe. Das war zu viel für sie – sofort waren sie weg. Dämonen ertragen keine gute Energie und Liebe aufgrund ihrer hohen Schwingung und Energie schon gar nicht. Es tötet sie, wie das Sonnenlicht die Vampire aus dem Dracula-Mythos.

Es gab ein interessantes Phänomen, in der zweiten Nacht. Vor dem Altar sah ich ein winziges, puppenartiges Wesen sitzen, wie ein kleines Kind. Es hatte dünne, außergewöhnlich lange Arme und dirigierte damit schlaksig zur Musik des Taitas (Schamanen). Wir hatten aber keine Kinder dabei, wer also war dieses Wesen? Ich stand auf und wankte zum Altar, weil ich eh zur Toilette musste und dann löste sich dieser kleine Kobold vor meinen Augen auf. Es war während des Wirkungshöhepunktes, wo ich mit offenen Augen überall Muster und Energien sah. Funfact: Mein Urin leuchtete hellblau, wie fluoreszierendes Mundwasser.

Ich habe beide Nächte damit verbracht Musik zu machen, also den Taita mit meinen Maracas rhythmisch zu begleiten. Auch bin ich immer wieder zu Teilnehmern gegangen, die in schweren, anstrengenden Prozessen waren und habe ihre Aura mit dem weißen Licht der Maracas gereinigt, dass habe ich in unseren eigenen Zeremonien gelernt. Der Taita ließ mich, offenbar war das ok. Maracas senden auf der astralen Ebene weißes Licht aus und haben eine große, energetisch reinigende Wirkung. Am nächsten Tag bedankten sich einige Teilnehmer bei mir, weil es ihnen so gut tat, wenn ich mit meinen Rasseln vor ihnen stand, oder langsam an ihnen vorbeigezogen bin, ohne das sie sagen konnten, auf welche Weise genau es ihnen gut getan hat. Ich hab’s ihnen dann erklärt.

Fazit:

Ausnahmsweise mal ein entspanntes Yagé Retreat, ohne Leiden und körperlichen Stress. Die vier Phasen, wo ich mich mehrmals erbrach, waren nicht schlimm. Das Erbrechen beim Ayahuasca ist Erleichterung. Es sammelt sich eine große Menge Körperwasser im Magen an, teilweise so viel, dass man vorübergehend einen Bierbauch hat und dann haut man das Zeug zusammen mit den darin gelösten Giftstoffen raus. Nach einem Yagé-Wochenende fühlt man sich maximal gereinigt und entgiftet. Ich bedankte mich vor meiner Abreise bei allen, vor allem beim Taita und seinem großartigen Team, aber auch bei den zwei Berliner Musikern (Gitarrist und Sängerin) für ihre großartige Arbeit. Was für ein Geschenk, dass man das hier in Berlin machen kann!

Kashu war diesmal nicht dabei und ein bisschen hab ich ihn vermisst.
Sein Feuer ist zwar anstrengend, aber am Ende ausgesprochen gut tuend und heilend.

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