Berliner Tageszeitung auf den Pfaden Margot Honeckers

Der Berliner Tagesspülgel, eine überaus ehrenwerte Zeitung, hat besonders in der Coronazeit bewiesen, dass er etwas von Meinungs-Totalitarismus versteht und obendrein alle Tricks beherrscht, eine geeinte Gesellschaft zu spalten und selbst Familienmitglieder gegeneinander aufzubringen.

Soviel Spalt-Potenzial bleibt nicht unbemerkt. Die neidische Konkurrenz sieht in dessen Artikeln gar Honeckers Lebenswerk vollendet (Honecker war eigentlich Poet und Literat) und so manche Studienabbrecher lockt es, beim kulturellen Canceln ganz vorne dabei zu sein und sich einem Spül-Volontariat beim Tagesspülgel zu unterziehen. Dort lernt man zwar keinen Journalismus, aber Schaum schlagen, ohne nass zu werden und das reicht zumindest, um irgendwann Sprecher auf der Bundeswichtelkonferenz zu werden.

Jüngst war mir in der Spül-Zeitung eine Seifenoper untergekommen, in der der Auszubildende Söhnchen Matschiruk dem einst erfolgreichen und nun leider unter massivem Leserschwund leidenden Tagesspülgel Eltern Ratschläge gibt, wie sie ihre Kinder zu nicht denkenden Lauflernpuppen erziehen.

„Herr Matschiruk,
wenn wir diesen Artikel hier ganz vorne auf Seite 1 platzieren,
dann bringen wir nicht nur zahlreiche Familien auseinander,
sondern ihre Freundin wird auch wieder Sex mit Ihnen haben.“

Matschiruk, dem Foto im Tagesspülgel nach eher jugendlich, als (schon) Mann, schreibt so, wie man es von einer aufstrebenden Schreibkraft erwartet. Man merkt sofort, dass er sie tief verinnerlicht hat, die fünf Gebote, um eine erfolgreiche Spülhilfe zu werden:

  • Beuge dich immer den Erwartungen anderer!
  • Bücke dich ehrfürchtig vor deinem Chefredakteur!
  • Unterlasse selbständiges Denken, es sei denn du wirst dazu explizit aufgefordert!
  • Hinterfrage NIE!! die Korrekturen deines Lektors oder deiner Lektorin!
  • Verkehre NIE!! mit Ungeimpften, Selberdenkern oder Menschen die Ayahuasca trinken, oder aus einem anderem Grund ein entartetes Bewusstsein haben.

Schon nach dem ersten Viertel des Artikels war mir klar, dass er es wirklich gut meint, der junge Herr Matschiruk. Mit seinem Chefredakteur.

Hier eine unverschämte Journalistin, die sich nicht an die fünf Gebote hält und zufällig auch die Seifenoper gelesen hat:

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