Ich bin mit Freunden und meinem jüngeren Bruder in einem asiatischen Land. Wir haben in einem kleinen Dorf ein Haus gemietet. Ich komme von einem Berg herab, auf den ich geklettert war und betrete das Haus. Ich sehe eine große Wanne mit frisch eingelassenem Wasser und frage, ob ich darin baden könne? Ich kann, mein Bruder hatte das Wasser aus Versehen eingelassen. Es ist zwar Abreisetag, aber noch genug Zeit für ein reinigendes Bad. Als ich mich umdrehe, ist die Badewanne zu einem kleinen Becken in der linken Ecke des Bades geschrumpft. Ich drehe mich zu meiner Freundin um und frage sie, ob sie sich auch erinnere, dass das eben noch eine große Badewanne war? Sie bestätigt meine Erinnerung und geht zu dem kleinen Becken, weil auch sie es nicht glauben kann. Dann verschwindet auch das Becken und sie erschrickt.
„Fußstapfen!“ ruft sie dann. Wir schauen alle auf den Boden und sehen große, rote Fußabdrücke. Es werden immer mehr, so als ob ein unsichtbarer Riese mit roten Füßen über die weißen Kacheln laufen würde. Ich knie mich hin und schaue mir einen der Abdrücke genauer an. Es sind nicht einfach nur Fußabdrücke. Sie enthalten ein Bild, immer dasselbe Bild, das sich inmitten der roten Abdrücke befindet. Es zeigt eine schlanke, orange-rote Frauengestalt im Gewandt, mit schwarzer Krone (kann auch eine Frisur sein) und einem bis zum Boden reichenden Zepter in der linken Hand. Umrandet wird dieses Bild von einem spitzen Oval. „Eine Göttin!“, entfährt es mir spontan.
Dort, wo die Fußstapfen enden, bildet sich etwas. Aus einem der Abdrücke erwächst ein roter Kobold, zumindest ist die menschenähnliche Figur gerade mal 1 Meter groß. Wir schauen alle gespannt auf den kleinen, ziegelsteinroten, muskulösen Körper, der schnell anfängt zu wachsen, bis er eine Höhe von gut zweieinhalb Metern hat. Jetzt steht eine riesige, rote Gestalt vor uns, mit rundem, grimmig schauendem Gesicht, grauen, leuchtenden Augen und einer dünnen Ascheschicht über dem porösen Körper. Er schaut mich eindringlich an. Ich habe Ehrfurcht vor ihm, aber keine Angst.
Ich versuche meine Kundalini zu aktivieren, aber sie kommt nicht so richtig in Gang. Ich tue trotzdem, wovon ich glaube, dass es das Richtige ist und richte meine Handflächen auf den Riesen. Nichts passiert. Als alle anderen das auch tun, wird er unruhig und flüchtet schließlich. In der Ecke, wo die Badewanne war, ist plötzlich ein silberner Fahrstuhl, dort flüchtet er hinein. Als die Fahrstuhltür aufgeht, strahlt blau-silbernes Licht aus ihm heraus. Ich renne zu Fahrstuhl, um den roten Koloss an der Flucht zu hindern. Am Fahrstuhl angelangt, presse ich meinen Rücken an die Wand und stemme mit dem rechten Bein die Fahrstuhltür auf, die gerade dabei war, sich zu schließen. Der Koloss kann nicht weg. Er kauert in der Ecke des Fahrstuhls und schaut uns aus seinen leuchtend grauen Augen grimmig an.
Ein Freund von mir sagt, dass wir Holzspäne bräuchten, damit können man solche Dämonen bekämpfen, aber wir finden keine Holzspäne. Wir holen, was wir finden, Reis, Getreide, Mehl und überschütten ihn damit. Ich kann die Tür nicht mehr halten. Sie schnappt zu und ich werde wach.
Ich liebe solche Träume! Wäre es ein Klartraum gewesen, hätte ich mit ihm versucht ein Gespräch anzufangen, wer er ist und was er will. Aber im Trübtraum reagiere ich mit meinen Fight-or-Flight Brain. Im Nachhinein finde ich es schade, dass ich ihn nicht ausgefragt habe. Vor allem hätte mich die Göttin (oder Dämonin) interessiert, aus deren Fußabdruck er entwachsen war! Wer war diese Frau mit der schwarzen Krone und dem Zepter? Ich hoffe, ich habe noch einmal Gelegenheit, beiden zu begegnen.