Der Abend vor der vermeintlichen DMT-Nacht war sehr entspannt. Wegen einer entzündlichen Stelle im Zahnfleisch nahm ich eine winzige Menge Mapachopaste (Ambil), betupfte die Stelle damit und ließ es im Mund zergehen.
Ambil enthält Nikotin, welches sich über die Rezeptoren unter der Zunge langsam seinen Weg ins Blut bahnte und zu einem entspannten Zustand führte. Die Stelle im Zahnfleisch hörte auf zu schmerzen. Ich hatte keine Musik an und nur ein paar Kerzen (im Glas) entzündet und döste dann auf dem Sofa ein.
Es folgte ein leichter Schlaf, mit intensiven Träumen. In einem Traum war ich in einem mit DMT-Mustern und violetten Geometrien überzogenen Raum und mir unbekannte Menschen kamen, weil sie Heilung wünschten. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen soll, spürte aber (im Traum) stark meine Kundalini. Ich sagte ihnen, sie sollen sich zu mir setzen, was sie dann auch taten.
Vier Personen saßen nun im Halbkreis um mich herum, während ich meditierte und meine Kundalini aufsteigen ließ. Niemand sagte etwas, absolute Stille.
Nach einer Weile wurde ich geweckt. Meine Katze hatte sich in meine Armbeuge gerollt und war wild am zucken. Meine Kundalini war am Anschlag und ich war mir nicht sicher, ob soviel Energie gut für das zarte Tier ist.
Sie schreckte mit einem lauten Maunzen hoch und stand dann sichtlich irritiert neben mir. Ich beruhigte sie, nahm sie auf den Arm und setzte sie auf ihren Stammplatz im Wohnzimmer.
Dann legte ich mich wieder hin. Kaum lag ich, schoss die Kundalini erneut durch meinen Körper. Und abermals wollte sich meine Katze in meine Armbeuge legen, was ich aber abwendete, indem ich mich auf die Seite drehte. Der Kundalini war es egal, der Katze nicht. Sie ging weg und legte sich im Schlafzimmer hin.
Erneut schlief ich ein und träumte. Auch dieser Traum war sehr bunt, aber diesmal kamen keine Menschen zu mir, sondern Schatten in Menschengestalt. Sie hatten eine friedliche Energie und machten irgendwas mit meinem Energiekörper. Es fühlte sich sehr gut an, so als ob sie meine Energie justieren würden, die vermutlich seit dem letzten Ayahuasca etwas aus dem Gleichgewicht gekommen war.
Ich wechselte währenddessen vom unbewussten Traumzustand in den luziden Zustand, war aber nicht in der Lage, mich zu bewegen. Ich war nicht gelähmt, sondern so entspannt, dass ich mich nahezu körperlos fühlte. Gleichzeitig durchströmte mich eine angenehme, warme Energie, die ich sehr genoss. Die Schattenwesen waren immer noch am Justieren. Sie kommentierten das auch, aber alles, was ich erinnere ist, dass jetzt alles wieder gut wäre.
Ich wachte auf und war sehr entspannt. Die Kundalini war nur noch schwach präsent, aber umfasste den gesamten Körper, inklusive Kopf.
Ich beschloss, ins Bett zu gehen, löschte die Kerzen und legte mich auf die Seite, um schnell einzuschlafen. Kaum eingeschlafen, ging es so weiter. Der erste Traum war ein Feuerwerk aus Energie und Mustern, so wie ich es sonst nur vom Ayahuasca her kenne. Die Energie war stark, aber nicht überfordernd, sondern geradezu berauschend. Ich lag im Traum auf dem Boden und genoss die Energie – gab mich ihr komplett hin.
Als ich aufwachte, war ich umgeben von typischen DMT-Mustern. Gleichzeitig spürte ich die immer noch präsente Energie der Kundalini. Ich schlief erneut ein.
Diesmal war es ein konkreter Traum, mit Freunden. Die Energie nahm ich nicht bewusst war, aber auch dieser Traum war farbenfroh und optisch von bestechender Klarheit. Wieder wachte ich irgendwann auf und schaute bunten Objekten dabei zu, wie sie sich langsam um sich selbst drehend durch einen endlos scheinenden Raum bewegten. Ich beobachtete das Treiben der Objekte eine Weile, stand dann aber auf, weil ein natürliches Bedürfnis mich dazu drängte.
Es war 5 Uhr morgens. Ich beschloss einen Rapé zu nehmen, um mein Drittes Auge zu schließen. Es bescherte mir zwar diese schönen Bilder und Farben, aber ich hatte das Gefühl, zu wenig geschlafen zu haben. Mit geöffnetem Dritten Auge kann man nicht schlafen, bzw. wird der Schlaf zum Tripp. Ich wählte einen Tsunu-Rapé, der ungewöhnlich mild wirkte, trotz meiner kräftigen Applikation. Die Menge war auch die übliche.
Ich versuchte dann wieder einzuschlafen, aber dieser Rapé hatte mein Drittes Auge nicht geschlossen, sondern noch weiter geöffnet. Die Bilderflut war gewaltig und von fotorealistische Klarheit.
Immer wieder schloss sich das Dritte Auge für einen Moment und überließ mich einer tiefen Schwärze, um dann wieder aufzuspringen und mir neue Bilder zu präsentieren – in den schillerndsten Farben.
Irgendwann schloss es sich zwar endgültig, aber ich schaffte es nicht mehr einzuschlafen. Die Sonne ging bereits auf und ich hatte die Vorhänge nicht zugezogen.
Meine beiden Katzen kamen zu mir und gaben mir ein Schnurrkonzert. Ich streichelte sie ausgiebig und gab ihnen etwas zu fressen. Ich fühle mich jetzt einerseits gut, andererseits nicht ausgeschlafen.
Bemerkenswert war, dass ich trotz der intensiven Energie in der Nacht, nicht einmal ein Brennen oder eine innere Hitze gespürt hatte. Im Gegenteil. Ich fror und zog mir einen dicken Pullover an, als ich um 5 Uhr den Rapé nahm. Nach dem Rapé fror ich sogar noch mehr.
War die kalte Kundalini zurück? War das das Ziel der Schattenwesen, die meinen Energiekörper neu justierten?
Ich werde das die nächsten Tage beobachten. Mir persönlich sagt die kalte Kundalini mehr zu, als die heiße. Sich warm anziehen ist kein Problem – sich am liebsten die Haut vom Leibe ziehen, weil man am lebendigen Leib geröstet wird, schon. Und die letzten Tage nach dem Ayahuasca wurde ich Nachts oft gegrillt. Kein Wunder nach dem energetischen Ausnahmezustand in der ersten Ayahuasca-Nacht.
Die Schumann-Frequenz war die ganze letzte Nacht am Peak! War das die Ursache?