Zwei Nächte mit Schamanen der Shanenawa aus Brasilien.
Nacht #1
Die erste Nacht war sanft und wurde für mich zu einer einzigen Feier. Die Medizin war mild, aber deutlich präsent und ließ mich mit meiner Seele in Verbindung treten. Die Musik war unglaublich. Zwei Sänger, eine Sängerin und zwei Trommler – volle Shanenawa Power! Die Gebete gingen tief vor allem der Mutter des Shamanen, der mit einem jungen Schüler (sein Neffe) angereist war, der viele der Lieder gesungen und auf der Gitarre begleitet hat. Geerdete, in sich ruhende Erscheinung (17 Jahre), mit einer kraftvollen Stimme.
Standpauke
Ungefähr in der Mitte der Nacht bekam ich eine Standpauke von der Medizin. Das alte Thema. Ich trinke Ayahuasca, bekomme wichtige Erkenntnisse mit auf den Weg und setze nur wenige um, wundere mich aber gleichzeitige, dass Dinge in meinem Leben aus dem Ruder laufen. Ich nahm es an und konnte dem nichts entgegenbringen. Sie hat recht, Ayahuasca, wie sie immer recht hat.
Energien aus dem Körper ziehen
Ich hab dann den intensiven Trancezustand, in dem ich mich in beiden Welten zugleich befand, genutzt, um schlechte Energien aus meinem Körper zuziehen. Andere Teilnehmer haben sich übergeben, ich habe es diesmal so gemacht, auch wenn Kotzen schneller gegangen wäre.
Es war wieder eine interessante Erfahrung, diese Technik wende ich ja erst seit dem letzten Yagé-Retreat an, wo sie mir von der Medizin gezeigt wurde. Ich fühlte diesmal die Energie viel deutlicher zwischen den Fingern und wie sie teilweise zäh und klebrig an mir festhält. Bei einigen Energien reichte die Länge meines rechten Armes nicht aus, um sie vollständig herauszuziehen. Ist sie draußen, zerreibt man sie zwischen den Fingern (man kann auch mit den Fingern schnippen) und entlässt die Fragmente ins Universum.
Nacht #2
Die zweite Nacht war ebenfalls intensive Heilung. Die Medizin war (oder wirkte?), wie immer in der zweiten Nacht, deutlich stärker. Ich gelangte schnell in einen hochenergetischen Zustand, durchschritt die dunkle Ebene der Schattenwesen im Turbotempo und verweilte die meiste Zeit in einer energetischen Ebene/Dimension, die voller Licht war und große heilende Kraft besaß. Die Visionen waren intensiv und grell, wie Las Vegas zu Silvester. Später folgten Visionen von Wäldern, Flüssen, Rapsfeldern und einem türkis schimmernden Meer. Dämonen zeigten sich keine, nicht einmal als schräg gegenüber von mir eine Teilnehmerin tief-dunkle Energien entließ. Zu mir wollten sie nicht.
Physiotherapie a la Ayahuasca
Ich hatte um Heilung meines linken Armes gebeten, wo ich seit Mai diesen Jahres eine nicht heilen wollende Sehnenscheidenentzündung habe. Ich musste nichts machen. Die Medizin sagte mir immer wieder, ich sollen nichts tun, außer mich entspannen (was schwer war, bei gefühlten 200 Volt im Nervensystem). Ich lag lange Zeit auf dem Rücken und ließ die Medizin machen. Mein linker Arme bewegte sich von selbst, zum Teil in einer Geschwindigkeit, die ich bewusst niemals hätte ausführen können.
Der Arm wurde geschüttelt, gedehnt und verrenkt und alles ohne mein eigenes Zutun. „Etwas“ bewegte meinen Arm. Der rechte Arm lag ruhig da und auch der Rest meines Körper war ruhig und entspannt. Ich genoss die Visionen, während die Medizin an meinem linken Arm Physiotherapie vollzog.
Dann kam der rechte Arm dran, der auch gelegentlich schmerzt, während jetzt der linke Arm ruhig da lag. Dasselbe Programm, wie beim linken Arm, nur kürzer. Danach beide Arme zugleich. Es muss für die anderen Teilnehmer ziemlich bekloppt ausgesehen habe, wie ich ansonsten bewegungslos auf meiner Matte lag und meine Arme sich verbogen, oder Winke-Winke machten.
Es tat unglaublich gut. Ich habe mir die Übungen gemerkt und weiß jetzt, was ich jeden Tag tun muss. Ich soll die Übungen aber langsam machen, kam die Ansage. Sie spricht immer mit mir, die Liane.
(Inzwischen kann ich sagen, dass es auch ohne Ayahuasca klappt, wenn auch nicht so easy).
Die heilende Kraft der Schamanin
Dann kam die Mutter vom Schamanen zu mir, nahm den linken Arm, sprach Gebete und strich zwei Mal mit der Hand drüber. Mein ganzes System war jetzt randvoll mit frischer Energie, was auch den Armen zugute kam. Ich hatte die ganze Nacht keine Schmerzen mehr. Müsste ich eigentlich meinem Hausarzt und den zwei Orthopäden erzählen, die meinen Arm bislang erfolgreich erfolglos behandelt hatten. Ich muss meine Ernährung ändern, so die Medizin, und Geduld haben. Vor allem aber muss ich meinem kranken Arm Liebe geben, anstatt Vorwürfe, dass er nicht so „funktioniert“, wie gewünscht.
Alles im Körper hat Bewusstsein, ist eine Wesenheit
Dann ließ die Medizin mich an alles erinnern, was ich dem Arm die letzten Monate vor seiner Krankheit angetan hatte. Es folgten Erinnerungen an meine Zeit als Musiker, wo er tägliches Üben auf dem Instrument ertragen musste, trotz großer Anstrengung und dass er mich auch sonst in meinem Leben stets mit all seiner Kraft begleitet hat.
Jede Zelle meine Körpers, wurde mir erklärt, ist eine eigene Wesenheit, die mit Liebe und Respekt behandelt werden muss. Die Arme und Beine sind nicht einfach nur Gliedmaßen und Herz, Leber und Nieren nicht einfach nur Organe. Jeder Teil des Körpers der vernachlässigt wird, wird irgendwann krank, wie ein Mensch, der keine Liebe bekommt.
Intensive Prozesse
Es gab eine Phase, wo eine Teilnehmerin ein intensives Kundalini-Awakening hatte. Während ihre Platznachbarn besorgt zu ihr schauten, wusste ich genau, was da vorgeht, denn ich habe das ja vor neun Jahren an mir selbst erlebt und vor vier Jahren bei meiner Ex-Freundin (auch während einer Ayahuasca Zeremonie). Wir hatten damals unter dem Motto „Fuck the Lockdowns – jetzt erst recht“ eigene Zeremonien veranstaltet.
Das satanische System streute Spaltung, Angst und Schrecken und wir setzten dem Irrsinn in anderthalb Jahren über 40 Zeremonien entgegen. Ohne Schamane, die kamen ja nicht, aber alle Teilnehmer bereits mit viel Ayahuasca-Erfahrung (alte Hasen sozusagen). Die Kundalini-Prozesse meine Freundin waren die intensivsten, die wir in jener Zeit zu begleiten hatten. Die Medizin hatte uns dabei geholfen, indem sie uns angeleitet hatte. Sie sagte uns, was zu tun sei und was zu lassen ist. Meine weitreichendsten Erfahrungen mit der Medizin habe ich in dieser Zeit gemacht. Es war eine intensive Ayahuasca-Schule.
Kundalini Awakening und Dämonen
Diese Teilnehmerin entließ zwei krasse Dämonen. Einen „Papagei-Dämonen“, der alles nachplapperte, was der Schamane sagte (er war in Gebeten) und sich dann darüber lustig machte, und einen Dämon, der mit ihr Sex hatte. Der löste dann das Awakening aus – Dämonen können das. Als die Schamanin zu ihr kam, flüchteten ihre Dämonen. Es waren starke Dämonen, die den Raum zeitweise dunkel werden ließen. Ich konnte es mit geschlossenen Augen sehen.
Lucifer-Energie
Ich selber hatte mit luciferischer Energie zu tun, sie kümmerte sich um meinen kranken Arm. Die physiotherapeutischen Praktiken, das war die Energie Lucifers. Ich kenne Lucifer-Energie sehr gut, sie ist elektrisch und von stechender niederfrequenter Qualität. Gott-Energie hingegen fühlt sich magnetisch an, ist seidig und hochschwingend. Ich bekam dann die Dualität erklärt und was Erleuchtung bedeutet.
Eine Lehrstunde in Sachen Dualität
Wir haben zwei Pole, die Gott-Energie und als Gegenpol die Lucifer-Energie. Die Gott-Energie ist für die Seele zuständig. Auch für ihre Heilung, aber auch für die Heilung unseres Emotionskörpers. Lucifer-Energie hingegen ist für die Heilung des physischen Körpers zuständig (Lucifer ist der Gott der Materie).
Uns Menschen stehen beide Energien zur Verfügung. Wir können uns mit Gott-Energie verbinden, oder mit luciferischer Energie. Während Gott-Energie aufgrund ihrer hohen Frequenz ausschließlich für dem Menschen zugewandte Handlungen genutzt werden kann, kann luciferische Energie aufgrund ihrer sehr viel niedrigeren Schwingung auch für dem Menschen schädliche Handlungen genutzt werden. Aber eben auch für Heilung!
Wer diese Energie channeln kann, kann sie also auch für Heilung einsetzen. Wer sie aber für Handlungen missbraucht, die gegen die Menschen gerichtet sind, der nährt damit die Wesenheit Satan, welche die Kehrseite Lucifers ist. Daran ist Lucifer selbst unschuldig. Es ist seiner Frequenz und Stellung am entgegengesetzten Ende der Dualität geschuldet und ohne Dualität kein materielles Universum.
Gott gab uns den freien Willen, damit wir selber entscheiden, mit welchen Energie wir uns verbinden und wie wir mit ihnen arbeiten wollen. Die einen heilen mit Lucifer, andere beginnen Kriege oder missbrauchen Kinder mit seiner Energie. Oder beides.
Ich lies die Energie Lucifers gewähren. Sie floss durch meinen Körper und ließ jede meine Zellen aufleuchten. Lucifers Energie ist pures Licht. Sie erinnerte mich in dieser Nacht an die Energie Kashu’s. Ist Kashu Lucifer? Kein Wunder, dass er sich nicht so einfach fortschicken ließ („Ich bin ein Gott, ICH entscheide, wann ich gehe!“).
Dualität und Erleuchtung
Wir Menschen sind in der Lage, beide Energien zu empfangen. Die Gott-Energie empfangen wir durch unser Kronenchakra und die Lucifer-Energie durch unser Wurzelchakra. Die Gott-Energie steigt herab und die Lucifer-Energie als Kundalini auf. Treffen sich beide Energien im Herzen, erfahren wir Erleuchtung. Erleuchtung ist die Aufhebung der Dualität. Erst dann sind wir in der Lage, bedingungslos zu lieben, weil wir erst dann frei sind von Bewertungen und Verurteilungen.
Menschen die überwiegend in der Lucifer-Energie sind (Chakra 1-3), sind vorrangig materiell orientiert und Menschen die überwiegend in der Gott-Energie sind (Chakra 4-6), haben wenig bis kein Interesse an materiellen Dingen, sind aber auch ohne Bodenhaftung. Sie haben es in dieser materiellen Welt schwerer, als die Materialisten.
Zurück in der materiellen Welt
Als ich wieder halbwegs in dieser Dimension angekommen war, von einzelnen Spontanmeditationen abgesehen, widmete ich mich dem Musikmachen. Mit großen Unterbrechungen, denn mir war klar, dass mein Arm eigentlich Ruhe braucht. Aber Musikmachen ist mein Prozess, beim Ayahuasca, damit verarbeite ich negative Gefühle, die hochkommen. Transformation von schlechten Energien in positive durch Trommeln, Rasseln und Singen.
Ayahuasca ist die ideale Musiktherapie, da sämtliche Ängste und Blockaden durch das DMT aufgelöst, bzw. transparent gemacht werden. Durch die Transparenz erkennt man sie und kann sie dann in Frieden gehen lassen. Übers Musikmachen verbinde ich mich mit dem anderen Pol der Dualität, der Gott-Energie. Pure Liebe durchströmte meinen Körper und mein Herz, während ich durch den Raum lief, in beiden Händen eine Rassel schwingend.
Eine intensive Nacht geht zu ende
Die Nacht endete deutlich früher als die 1. Nacht, was auch gut war. Ich war sehr müde und ging dann gegen vier Uhr morgens schlafen. Mein Körper vibrierte immer noch, was sehr angenehm war. Noch um 10 Uhr am Frühstücktisch spürte ich die Vibrationen, die jeden noch so kleinen Muskel in meinem Körper sanft durchmassierten.
Ich habe sehr viel gelernt, vor allem in der zweiten Nacht. Ich kannte die luciferische Energie bereits, habe aber bislang immer Angst gehabt, mit ihr zu arbeiten. Und ich habe auch den von den Menschen erschaffenen Egregor Satan verstanden, also seine Rolle. Er ist die Verführung, die Verführung zum Schlechtsein. Schlechtsein im irdischen Sinne, da es gut und schlecht jenseits unserer begrenzten Illusion nicht gibt. Nur in unserer materiellen Menschenschule gibt es Gut und Böse, im Universum gibt es nur Energien und Frequenzen.
Crashtest-Dummies für Spirits
Was ich auch verstanden habe ist, dass Gott selbst, aber auch sein Gegenpol Lucifer, die Dualität durch uns erfahren. Ja, die gesamte Welt der Spirits erfährt die Dualität durch in die materielle Welt inkarnierte Wesen, sei es auf der Erde oder sonst wo im Universum. Wir sind in gewisser Weise die Crashtest-Dummies der Götter, ohne dass das negativ gemeint ist. Es ist eine hohe Ehre und wir erfahren viel Dankbarkeit dafür von der geistigen Welt.
Sehr viele der Wesenheiten der geistigen Welt können nicht (bzw. noch nicht) inkarnieren. Für sie sind wir die einzige Möglichkeit zu erfahren, was Dualität bedeutet. Sie kleben wie wissbegierige Schüler an unserer Seite und schauen genau, was wir machen. Niemand wird einfach einer Inkarnation unterworfen, ohne vorher geschult worden zu sein und wir sind deren Lehrer, auch wenn wir uns dessen gar nicht bewusst sind.
Fazit:
Das Lernen hört nie auf, auch wenn man denkt, Ayahuasca hat einem bereits alles gezeigt. Auch war es beeindruckend die Arbeit der Shanenawa kennenzulernen, die sich eigentlich gar nicht so sehr von der schamanischen Arbeit meines kolumbianischen Schamanen unterscheidet. Klar, die Musik ist anders und die Medizin unterscheidet sich in Geschmack und Konsistenz, aber am Ende arbeiten beide mit den Kräften des dualen Universums. Körperlich komme ich mit der Medizin der Shanenawa besser klar – das Yagé der Kolumbianer ist jedesmal eine große Herausforderung.