Ayahuasca Erfahrungsbericht, Juni 2023

Eigentlich … ja eigentlich sollte ich erst Ende Juli wieder beim Ayahuasca mitmachen, denn dann findet ein sicherlich sehr schönes Retreat in einer wundervollen Location in Brandenburg statt. Aber es kam anders. Im Urlaub erreichte mich über eine Bekannte der Flyer für eine Zeremonie mit einer Schamanin aus Peru. Ihr und ihrem Mann eilt ein sehr guter Ruf voraus und daher habe ich zugesagt.

Die Namen muss ich leider geheim halten, weil der Gesetzgeber Ayahuasca immer noch für eine Droge hält (trotz allem, was man darüber weiß), für deren Besitz man eingesperrt werden muss.

Die Zeremonie wurde mit Gebeten eingeleitet und dann die Medizin ausgegeben. Jeder trat einzeln hervor. Der Mann der Schamanin gab das Ayahuasca in das Gläschen und die Schamanin segnete es. Es war starkes Yagé von den Shipibo aus Peru.

Nach ca. 45 Minuten Stille fing die Schamanin, die eine göttliche Stimme hat und auch international auf Musikveranstaltungen auftritt, an, Icaros zu singen. Ihr Mann begleitete sie sehr gekonnt auf der Schamanentrommel und sang immer wieder Passagen mit.

Die Schamanin ist die ersten Jahre von ihrem Vater ausgebildet worden, ein Schamane aus Peru, und hat dann ihre Ausbildung direkt im Regenwald fortgeführt, u.a. mehrere Monate bei den Shipibo. Mit 15 Jahren hatte sie damit begonnen (Soviel dazu, ob Ayahuasca auch von Kindern und Jugendlichen genommen werden kann).

Etwa 1 Stunde nach der Einnahme wurde mir übel, aber ich musste nur kurz ausspucken, übergeben nicht. Die ganze Nacht nicht. Stattdessen hatte ich sehr angenehme Visionen, mit viel Gold und Rot.

Ich bekam einige wichtige Fragen beantwortet, die ein aktuelles Problem betreffen. Es ist allerdings zu persönlich, um es hier zu erzählen. Ich weiß jetzt aber, was ich zu tun habe und das ist das Wichtigste.

Dann steigerten sich Energie und Visionen zum üblichen Yagé-Peak. Es blieb dennoch immer aushaltbar und war nie überfordernd. Das übliche „erst heiß-dann kalt“ und auch der DMT-Tinitus hätten nerven können, taten sie aber nicht, weil ich viel zu entspannt war. Wir waren eine kleine Gruppe von 12 Teilnehmern und das allein machte die ganze Zeremonie sehr angenehm. Ich mag diese Riesenveranstaltungen mit über 20 Leuten nicht sehr. Ein einziges Energiechaos. Und zu laut gehts da auch meist zu.

Irgendwann wurde ein 2. Gläschen angeboten und manche haben das auch genutzt, weil sie vom 1. Gläschen kaum etwas gemerkt haben. Ich hingegen war bereits vom 1. Gläschen für Stunden im Hyperspace.

Ich bekam eine Lehrstunde im Herausziehen von Energie-Dornen. Ich nenne sie so, weil sie sich so anfühlten und auch so aussahen. Es sind stachelartige Pfeile dunkler, schwerer Energie, die im Lichtkörper feststecken und dem physischen Körper Schmerzen zufügen.

Man muss mit flachen Händen den Energiekörper zunächst zusammendrücken, damit man die Stellen besser fühlt und dann zieht man den Energiekörper in seine maximale Breite. Der aufgeblähte Lichtkörper kann die Dornen nicht mehr so gut festhalten und sie lassen sich dann mit einem Fingerschnipp einfach „wegschnippen“. Die Positionen der Dornen musst du dir beim Zusammendrücken allerdings merken.

Das Auseinanderziehen geschieht durch Dehnen des Energiekörpers mit meiden Händen. Es fühlt sich an, als hätte jemand seine Hände an deine Haut geklebt und würde daran ziehen. Diese Bewegung muss sehr langsam erfolgen. Es dauert daher eine Weile, bis sich der Lichtkörper auf 40-50cm ausgedehnt hat.

Ich habe meinen kompletten Körper auf diese Weise energetisch gereinigt. Allerdings war ich danach so angeregt, dass mein kompletter Körper vibrierte. Die Kombination aus Vibration und Visionen ließ mich immer wieder in vorübergehende Trancen fallen, die tief waren und meditativ.

In der 3. Runde habe ich ganze 5ml genommen, weil ich nicht mehr so richtig in meine Energie kam. 15 Minuten nach dem Minischlückchen war ich wieder voll drin und auch die Visionen kamen zurück.

Geleitet wurde die Zeremonie von den Icaros der Schamanin und ihres Mannes. Besonders seine mit tiefer Stimme gesungenen Chants haben mich immer wieder innehalten und in Trance verfallen lassen.

Ich weiß gerade gar nicht, ob ich je wieder an Zeremonien teilnehmen werde, wo KEINE Icaros gesungen werden (Icaros sind Heilgesänge aus dem Regenwald, keine Lieder im eigentlichen Sinne). Aber sag niemals NIE 😀

Am Morgen ließ ich mir noch einen erdenden Rapé (Romé Potó) geben und dann ging’s in den Schlafsack.

Fazit: Leider konnte ich der Schamanin nicht bei der Arbeit zusehen, weil ich die meiste Zeit mehr oder weniger offline war. Hätte mich schon interessiert, was sie da so genau macht. Zumindest habe ich gehört, wie sie ihre Tabakpfeife immer wieder angefeuert und dann mit sehr kräftigen Stößen den Rauch in Richtig des Teilnehmers geblasen hat, den sie gerade behandelte.

Einmal sah ich durch meine müden Augenschlitze, wie sie dunkle Energien von einem Teilnehmer abtrennte. „Tscho!“, „Tscho!“ machte es bei jeder Handbewegung.

Für mich war das große schamanische Heilkunst, so etwas habe ich, zumindest in der Form, noch nicht erlebt. Allein wie die Icaros auf meinen Energiekörper wirkten! Bei anderen wirkten sie ausschließlich emotionell und bei einem Teilnehmer, stellte sich am nächsten Tag heraus, wirkten sie gar nicht.

Schade, dass die Beiden nur sehr selten in Europa sind.

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