Kundalini-Update II

In der Neujahrsnacht 2021 bekam ich mein 2. Kundalini Update.

Ich machte, wie jede Neujahrsnacht, eine kleine Zeremonie, dieses Jahr mit Salsa-Musik, die ich trommelnd begleitete. Salsa-Rhythmen hab ich als ehemaliger professioneller Congaspieler im Blut und ich liebe sie noch heute. Dazu gab es etwas Steppenraute-Auszug und im Vaporizer Tagetes Lucida von meiner Terrasse, mit grünem Weihrauch aus dem Oman. Zum Jahreswechsel dann einen Yawanawa-Rapé, frisch aus dem Regenwald. Zwei Tage vor dem 31. hatte ich mir von einem Yawanawa-Schamanen Kambo geben lassen und den Rapé bei ihm gekauft. Ein wundervoller Rapé, dem man seine Frische anmerkt!

Die Silvesternacht verlief entspannt und auf energetisch hohem Level, vor allem durch das Musikmachen. Nur in der Silvesternacht kann ich um Mitternacht noch Trommeln, ohne dass einer was sagt – das nutze ich natürlich aus! Gegen 2 Uhr ging ich Schlafen, zumindest versuchte ich es.

Es stellte sich ein Druckschmerz im Steißbein (Mulhadara-Chakra) ein, der bis in die Beine runterzog. Ich wechselte die Schlafposition, aber es half nichts. Im Gegenteil, aus dem Druckschmerz wurde ein Schmerz, den man als Nervenschmerzen bezeichnen kann. Dann fing der gesamte Bereich um das Steißbein herum an zu brennen. Er wurde sehr heiß! Als ich dort hin fasste, um die Stelle mit meinem Handrücken zu kühlen, war ich erschrocken, wie heiß sie war. Dann passierte dasselbe zwischen den Schultern (Anahata-Chakra). Erst ein Druckschmerz, der sich zu einem konkreten Ziehen und Stechen und schließlich zu einem feurigen Brennen entwickelte.

Egal, wie ich mich hinlegte, es schmerzte und die Schmerzen wurden immer stärker. Ich hatte schon bald das Gefühl, mein Rücken stünde in Flammen. Ich hatte Aspirin im Haus, traute mich aber nicht, es zu nehmen, weil ich die Kambo-Diät einhalten wollte. Keine chemischen Substanzen, keinen Zucker, keinen Alkohol, keinen Sex – das sind die Diätregeln. Also litt ich innerlich brennend vor mich hin. Mittlerweile war es 4 Uhr morgens und an Schlaf nicht zu denken. Ich entledigte mich in meinem ungeheizten Schlafzimmer all meiner Kleidung und fror dennoch nicht.

Ich brannte, wie soll man da frieren?

Als ich meine Hände auf meine Brust legte, zog ich sie schnell wieder zurück, sie schienen meine Brust zu verbrennen. Dann legte ich sie auf die Oberschenkel – wieder dasselbe. Meine Hände waren zu kleinen Strahlenkanonen geworden.

Ich musste schlafen, ich war total müde. Da Aspirin nicht ging, nahm ich eine größere Menge Baldrian, was mir immerhin zwei Stunden Schlaf schenkte. Als ich aufwachte, waren die Schmerzen immer noch da. Die Bewegung am Tag tat gut, es beruhigte sich alles, aber als ich am frühen Abend Schlafengehen wollte, waren sie wieder da.

Ich brannte erneut, vom Wurzelchakra bis rauf zum Herzchakra – eine einzige brennende Säule.

Ich fragte die Frau des Schamanen an, eine Freundin von mir, ob ich Aspirin nehmen dürfe. Ich durfte. Ich nahm 1 Tablette und die Schmerzen waren schnell weg. Endlich keine Schmerzen mehr, endlich Schlaf! Ich schlief immerhin sechs Stunden, dann wachte ich mit Schmerzen auf. Vor allem das Brennen war sehr konkret. Ich entledigte mich der Kleidung und legte mich nackend auf den kühlen Laminatboden, was sehr gut tat.

Kaum lag ich auf dem Rücken, ließ das Brennen nach und eine starke, aber dennoch wohltuende Kundalini-Welle schoss durch meinen Körper. Sie fand direkt ihren Weg ins Ajna-Chakra, was unmittelbar Visionen auslöste. Muster, Spiralen, Goldregen, sehr schön! Das Brennen in der Wirbelsäule wurde durch die Kundalini stark gemildert, auch die parallel dazu immer noch vorhandenen Nervenschmerzen wurden weniger.

Ich wurde umhüllt von einer angenehm wärmenden Wolke aus Energie, die sich so gar nicht anfühlte, wie sich die Kundalini sonst anfühlt. Kein Gefühl von elektrischen Strömen, nicht das Gefühl, dass Armeen von Ameisen durch den Körper stürmen!? Wohlige Wärme im Bauch und Brustraum, gleichzeitig Kühlung im brennenden Rücken und unmittelbarer Übergang in einen tranceartigen Zustand. Die Kundalini war meine Rettung. Ich löste mich irgendwann aus der Trance, nahm sicherheitshalber noch 1 Asirin und legte mich wieder Schafen.

Kaum hatte ich die Augen geschlossen, kam die nächste Kundalini-Welle. Wieder wohlige Wärme, da wo es warm sein musste und Kühlung, wo gekühlt werden musste. Was für ein intelligenter Spirit, die Kundalini! Ich dämmerte sofort weg, was mir durch die einsetzende Trance sehr leicht fiel. Ich hatte sehr lebendige Träume inkl. einem Klartraum, wo ich in Indien war und über traumhaft schöne Landschaften flog.

Am Morgen waren die Schmerzen leider wieder da, wenn auch – glücklicherweise – schwächer, als die Nächte zuvor. Meine Wohnung ist nie besonders gut geheizt, weil ich die stickige Heizungsluft nicht mag, zudem ist sie fusskalt. Dennoch lief ich fast den ganzen Tag nackend in herum, ohne zu frieren. Es tat total gut und ich verstand, warum Spirits keine Kleidung mögen. Ich erlebe es immer wieder beim Ayahuasca, dass ich von Spirits angehalten werde, Hemd und T-Shirt auszuziehen. In dieser Zeremonie gefielen meinem Gast-Spirit die Socken nicht. Und er (sie) hatte recht – Barfuss war es viel angenehmer.

Es stand die dritte Nacht bevor. Ich nahm diesmal kein Aspirin, um vor meiner dritten Kambo-Session, in vier Tagen, nicht zu viel Chemie in meinem System zu haben. Kaum legte ich mich hin, war das Brennen, welches den ganzen Tag als eine Art „Hintergundrauschen“ präsent war, wieder da. Ein glühendes Feuer.

Meine gesamte Wirbelsäule schien abermals in Flammen zu stehen.

Ich wechselte wieder ins Wohnzimmer und legte mich ohne Kleidung auf den kühlen Boden. Das tat gut, wurde mir aber schnell zu hart. Ich wechselte auf meinen Sitzsack, der ebenfalls kühl war. Das half. Ich merkte, wie das Brennen nachließ und entschloss, die Nacht auf dem Sitzsack zu verbringen.

Bevor ich Schlafen ging, nahm ich noch einen Muricie-Rapé. Der bewirkte Kühlung und ließ meinen ganzen Körper sanft vibrieren. Jeder Muskel wurde durchgeschüttelt, wie bei Schüttelfrost, nur dass es kein Schüttelfrost war und ich mich sehr gut dabei fühlte. Dann machte ich es mir nackend, nur mit einer Sommerdecke zugedeckt, im kühlen Schlafzimmer, halbliegend auf meinem Sitzsack bequem. Wieder gesellte sich die Kundalini zu mir und wieder so sanft und wohltuend, dass ich schnell einschlief.

Am nächsten Morgen waren die Schmerzen weg. Weder Nervenschmerzen, noch Brennen. Wie weggezaubert, als hätte es sie nie gegeben! Ich verbrachte den kompletten Tag schmerzfrei, bis am Abend das Feuer im Rücken wieder anfing. Wieder zog ich Pullover und Shirt aus und sofort hörte es auf. Ich fror nicht und fühlte mich gut. Ich verbrachte die Nacht erneut auf dem Sitzsack, sicher ist sicher, und schlief komplett durch.

Am Morgen des 4. Januar rollte ich auf dem Sitzsack meine Hüfte hin und her und machte anschließend einige Stretchübungen. Das war sehr wohltuend und ein Sitzsack ist perfekt dafür, da sich seine feinen Kügelchen immer der Körperform anpassen und gleichzeitig einen leichten Druck auf den Körper ausüben. So kann man seinen ganzen Rücken schonend durchmassieren.

Was war das? Hatte ich einen Bandscheibenvorfall? Hatte ich mir einen Infekt eingefangen, der sich nur im Rücken breit gemacht hatte? Aber was war dann das Brennen?

Ich kenne eingeklemmte Rückennerven sehr gut, ich bin ein talentierter Mensch in sowas, daher kamen mir die Nervenschmerzen bekannt vor. Aber noch nie hatte ich dieses Brennen, außer während dieser Ayahuasca-Zeremonie, wo ich mein 1. Kundalini-Update bekam. Ich denke daher, dass es mein 2. Kundalini-Update war und die Nervenschmerzen eine Überforderung meines Systems darstellten.

Denn, wie kann ein eingeklemmter Nerv von einer Nacht auf die nächste wieder genesen, ohne Restschmerzen oder Restbeschwerden? Und wenn es ein Infekt war, dann war es ein schwerer. Aber wie kann ein schwerer Infekt von einem Tag auf den anderen komplett verschwinden?

Ich war topfit am Morgen des 4. Januars, als hätte es die vergangenen drei Tage nie gegeben!

Ich muss jetzt sehen, wie es mit dem inneren Feuer weitergeht. Wahrscheinlich muss ich anregende Lebensmittel meiden und was Ayahuasca angeht, muss ich schauen, ob es sich in Sachen Kundalini als produktiv oder kontraproduktiv herausstellt. Bislang haben bei mir Kundalini und Ayahuasca immer gut zusammen gearbeitet, dennoch möchte ich mein System nicht überlasten.

Ich vermute, dass die beiden Kambo-Sessions zwar nicht die Ursache für das Erlebte waren, aber der Auslöser. Es wäre sowieso passiert, aber Kambo hat den Vorgang beschleunigt.

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