Ja, die kleinen Freunde aus dem Wald. Magisch sollen sie sein und lehrend. Sind sie das? Ein Selbsttest (zusammen mit Freunden).
Die Menge der geschredderten Psilos wurden für jeden Teilnehmer ausgependelt. So schwankten die eingenommenen Mengen zwischen einem und fünf Gramm. Mit hatte das Pendel fünf Gramm zugewiesen.
Wir weichten die winzigen Stückchen 25 Minuten in Zitronensaft ein und der wurde dann um exakt 22:22 Uhr getrunken. Bereits um 23 Uhr war eine deutliche Wirkung zu spüren, eine Stunde später der Peak erreicht.
Fünf Gramm gelten als gemäßigte Dosis, aber bei mir wirken sämtliche psychedelischen Substanzen, von Betäubungen bis Ayahuasca, stärker als bei den meisten Menschen. In einer Zeit, wo ich regelmäßig meinen Magen spiegeln lassen musste, wurde ich jedes Mal narkotisch überdosiert und auch als mir ein Fahrradunfall die Nase zerschmetterte, die dann in einer längeren OP wiederhergestellt werden musste, schauten mich die Ärzte anschließend besorgt an: „Wir dachten schon, Sie wachen gar nicht mehr auf.“
Die fünf Gramm waren energetisch durchaus eine Herausforderung, vergleichbar mit dem Ayahuasca der Brasilianer, das nicht ganz so heftig ist, wie das der Kolumbianer. Unangenehm war, dass die hohe Bioelektrizitzät (Kundalini) im ganzen Körper einen hohen Muskeltonus verursachte, was sehr anstrengt. Man kommt sich vor, wie in einem Korsett, entspannen kann man da nicht. Ich nahm’s wie immer hin und beugte möglichem Stress durch bewusste Atmung vor.
Wenn du mal Stress auf irgendeinem Psychedelikum hast, dann gehe in die bewusste Atmung und sprich leise vor dich hin: Einatmen – Ausatmen – Einatmen – Ausatmen. Das beruhigt das ganze System.
Für echte Visionen reichte die Menge an Psilocybin nicht, obwohl das innere Licht durchaus bemerkenswert war. Die Gedanken und kurzen Schlafphasen waren komplett chaotisch und erinnerten an Fieberträume, auch spürte ich zu keiner Zeit irgendeine Verbindung zur geistigen Welt, also irgendwelchen Spirits und geistigen Lehrern. Und das obwohl die Schwingung so hoch war, dass ich noch zwei Stunden nach dem Peak innerlich vibrierte und das auch genießen konnte. Aber ich war abgetrennt von der „anderen Seite“. Warum? Keine Ahnung.
Vielleicht lag es daran, dass ich die Pilze unweigerlich mit Ayahuasca verglich und irgendwie von Beginn an mit der Wirkung nicht zufrieden war – die viele Zitrone gab ihr Übriges. Der Shroom-Spirit wird das bemerkt haben und ich hatte ein bisschen den Eindruck, dass er beleidigt war. Wie immer auf psychedelischen Reisen stellte ich Fragen und erwartete sinnvolle Antworten, oder wenigstens eine gewisse Höflichkeit. Aber alles was kam, war mauliges Gepöbel.
„Das wissen wir doch nicht.“
„Das müsste du doch selber wissen, bis ja alt genug.“
„Warum fällst du immer noch auf die Illusion herein?“
Bei der Sache, mit der Illusion haben sie recht und ich werde da auch noch einen Beitrag zu schreiben, weil ich am Freitag ein wirklich bemerkenswertes Erlebnis hatte, das mir noch einmal deutlich das im Hintergrund laufende Programm verdeutlicht hat. Ich habe 20 Jahre programmiert und als Programmierer kenne ich die typischen Symptome, wenn ein Programm die Kontrolle über sich selbst verliert. Zu Atari-Zeiten waren es Bomben auf dem Bildschirm, zu Windows2000-Zeiten kaskadierende Fenster und in der Matrix des Lebens sind es sich sinn- und zusammenhanglos wiederholende Routinen und Ereignisse.
Ja, die kleinen Waldbewohner. Ich konnte bei unserer 1. Begegnung mit ihnen nichts anfangen und sie nichts mit mir.
Vielleicht stimmte das Setting nicht, weil es ja heißt, Pilze muss man in der Natur nehmen? Und das kann ich mir gut vorstellen. Während des Peaks konnte ich klar die Energiefelder meiner Freunde sehen. Wie beeindruckend müssen dann erst die Energiefelder der Pflanzen und Bäume auf einen wirken?
Dennoch hat sich der Abend gelohnt, denn ich habe nach langer Zeit zwei gute Freunde wiedergesehen und sie hatten beide ganz wundervolle Begegnungen mit den Shroomis. Lag dann wohl doch an mir 😉