Die Kundalini war heute Nacht zwar präsent, aber nicht anstrengend. Eine wohlige Energie, die mich, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, durchschlafen ließ. Die Unterbrechungen waren von Vibrationen und einfachen Mustern begleitet, das Dritte Auge stand offenbar mal wieder weit offen, für neue Abenteuer.
Mein letzter Traum führte mich mit einer früheren Freundin in eine unwirtliche, steinige Gegend, irgendwo im Süden. Wir waren mit den Rädern unterwegs und schlugen im Nirgendwo unser Zelt auf.
Hier der Traumbericht:
Es ist warm und sonnig. Der Ort, wo wir unser Zelt aufschlagen, erinnert an Lanzarote, die felsige Vulkaninsel der Kanaren. Ich gehe die Gegend erkunden und entdecke eine kleine Badebucht. Das muss ich sofort meiner Freundin sagen. Auf dem Rückweg, kurz vor unserem Platz, offenbart sich, unerwartet für eine Felsen- und Steinwüste, eine große Düne, aus feinem, weißen Sand, die ich genussvoll hinunter schreite, jedes Einsinken in den warmen Sand hingebungsvoll genießend.
Am Zelt angekommen, ist meine Freundin verschwunden. Ich schauen nach allen Seiten und rufe nach ihr, aber sie ist weg. Ich beginne mir Sorgen zu machen und gehe sie suchen, denn die Gegend ist unübersichtlich und voller Stolperfallen. Auf meinem Weg durch Felsen und Mini-Schluchten entdeckte ich einen Tunnel. Es wird sich herausstellen, dass der Tunnel ein geheimer Gang in eine Stadt ist.
Der Tunnel ist eine von Felsen umsäumte Steintreppe. Ich steige sie hinauf. Es ist ein sehr steiler Weg und durch Löcher in der Decke fällt etwas Licht auf die Stufen. Am Ende der Treppe schaue ich aus großer Höhe auf eine Stadt aus alten, verwinkelten Häusern. Der Himmel über mir ist blau, aber es ist bereits früher Abend. Eigentlich müsste ich umkehren, aber es drängt mich, die Stadt zu erkunden.
Um hinein zu gelangen, muss ich einen fußbreiten Steingrat entlang balancieren. Am Ende des nur wenige Meter langen Grates warten zwei Wege auf mich, die vermutlich hinab in das Zentrum der Stadt führen. Links und rechts vom Grat geht es aber so steil bergab, sodass ich mich nicht traue, ihn zu betreten, zumal seine Steine rund getreten sind und glatt zu sein scheinen.
Ich bin bereits drauf und dran umzukehren, da senkt sich, wie an unsichtbaren Seilen, von oben herab ein ebener Steinweg mit einem schützenden Geländer und bereitet eine sichere Brücke. Ich schreite hinüber und wähle nicht den beleuchteten Tunnel mit den neuen, breiten Stufen, sondern den schmalen, ausgetretenen Weg rechts davon, denn dieser ist nach beiden Seiten offen und so kann ich mir während des Hinabsteigens die Stadt von oben anschauen.
Ich weiß nicht, wo ich bin. Dort, wo es uns hin verschlagen hatte, dürfte es laut Karte gar keine Stadt geben? Die Stadt ist groß und offenbar sehr alt. Als ich unten ankomme, schaue ich auf eine imposante Moschee aus hellem Stein, mit sechs Minaretts. Dahinter glitzern die Reflexionen des Meeres. Es ist bereits später Abend, eine Straßenuhr zeigt kurz vor Neun. Es wird unmöglich sein, noch im Hellen den Weg zurück zu schaffen, es sei denn es gibt hier unten ebenfalls einen Weg in die nah gelegene Steinwüste.
Mein Orientierungssinn sagt mir, dass auch das keine mögliche Alternative ist. Zwar würde ich nicht wieder die steile Treppe hinauf müssen, um dann auf der anderen Seite wieder hinab zu steigen, aber ich hätte um den Berg herum auf die andere Seite der Stadt gemusst, oder mit einem Boot über das Meer. Beide Optionen sind jenseits des Machbaren, denn die Stadt scheint groß zu sein und kein Hafen oder Boot weit und breit in Sicht. In der Nacht ankommen, ohne Lampe, wäre obendrein zu riskant gewesen.
Ich sorge mich, dass meine Freundin sich Sorgen macht und bereue es, kein Telefon mitgenommen zu haben, während ich durch die Minarette der Moschee hindurch auf das tiefblaue Meer schaue. Dann werde ich wach.
Ich stehe auf, versorge die Katzen und setze mich aufs Sofa, um den Traum Revue passieren zu lassen. Die Vibrationen der Nacht sind immer noch deutlich spürbar und auch die Kundalini sendet weiterhin wohlige Energie durch jede Zelle meines Körpers. Ich will wissen, was der Traum bedeutete und frage meine Schutz-Spirits.
Was bedeutete der Traum?
Er war der Übergang in eine neue Zeit. Der Weg im Traum war steinig und gefährlich, aber das Universum hat dir einen sicheren Weg geschickt.
Ich wählte von zwei Wegen den Unbequemeren.
Ja, aber es war auch der schönere. Du wähltest den unebenen, ausgetretenen Pfad und bist dennoch heil am Ziel angekommen.
Ich hatte mich so weit von meiner Freundin entfernt, dass ich mir Sorgen machte. Auch wusste ich nicht, wie ich zurückkommen soll.
Sie hatte sich vorher von dir entfernt!
Deine Freundin symbolisierte zum Einen emotionale Sicherheit und zum Anderen den Anker in der alten Zeit. Deine emotionale Sicherheit war aber schon vor deinem Aufstieg verloren gegangen.
Die Stadt symbolisierte das Neue, Unbekannte. Als du dort angekommen warst, spürtest du Zuversicht. Du warst frei von Angst um dich selbst. Du dachtest dir, wäre ich alleine hier, würde ich mir keine Sorgen machen müssen, es wird mir immer gut gehen.
Und so ist es auch. Das Universum schickte dir einen sicheren Weg und es wird dich auch weiterhin beschützen.
Was bedeutete die Sanddüne, die ich hinuntergelaufen bin.
Die Sanddüne symbolisierte die Lebensfreude, das Schöne im Leben. Du wähntest dich in einer verwegenen Steinwüste und auf einmal ist dort eine große, schöne Düne aus feinem, weißem Sand und du läufst sie barfuß hinunter, jeden Schritt genießend.
Die Lebensfreude, das Schöne im Leben, lauert hinter jedem Felsen und jeder Mauer, die sich dir in den Weg stellt. Du musst nur genau hinschauen. Die Düne war direkt um die Ecke von eurem Zelt. Das Schöne war so nah, dass du nicht einmal laut rufen musstest, damit deine Freundin dich hört. So ist es auch im Leben.
Lebensfreude ist Heilung!
Schaue immer nach dem Schönen, egal wie unwirtlich und lebensfeindlich deine Umgebung ist. Suche nach dem, was deinem Herzen und somit deiner Seele gut tut.
Klammere dich nicht an vermeintliche emotionale Sicherheit, es gibt sie nicht. Jede Sicherheit im Leben ist nur ein Trug, auch die emotionale Sicherheit. Selbst der sichere Weg mit dem Geländer war nur eine Selbsttäuschung, denn du wärst mit etwas Mut auch so hinüber gelangt.
Wage guten Mutes auch Wege, die dich von der Sicherheit weg führen, nur so wirst du Neues entdecken. Verbarrikadierst du dich in der vermeintlichen Sicherheit, wird das wahre Leben an dir vorüberziehen.
Der Traum war ein Aufruf, Neues zu wagen, ohne nach der Sicherheit zu fragen. Die Sicherheitsgarantie der Menschen heißt Gott. Kein Zaun, keine feste Liebesbeziehung kann dir die Sicherheit geben, die dir Gott gibt, das Universum.
Unterscheide dennoch zwischen Gott und dem Universum.
Gott ist das Schöpferbewusstsein, während das Universum die Manifestation seiner Liebe ist. Gib dich dem Universum hin, mit all seinen Schöpferwesen und Wundern und es wird dich immer auffangen und beschützen. Gehe hinaus und entdecke das Leben.
Es muss nicht sofort sein, aber verliere die Idee nicht aus den Augen, bis sie zu einem Plan herangereift ist. Denn das ist der Weg, den deine Seele für dich vorgesehen hat.
Du bist ein Sucher und Entdecker, dein Weg ist nicht die Sesshaftigkeit, zumindest ist sie es immer nur vorübergehend. Deine Seele ist eine Kundschafterin und ihr besonderes Interesse gilt verborgenen Wegen und geheimen Orten. Damit sind auch die geheimen Orte in dir selbst gemeint.
Die neue Zeit ist für dich vorbereitet und du allein entscheidest, wann du sie betrittst. Es wird immer ein Geländer geben, wenn der Weg gefährlich zu sein scheint und es wird immer mehrere Wege geben, zwischen denen du wirst wählen können.
Du hattest den unbequemeren, aber schöneren Weg gewählt. Das Schöne wird immer dein Leitfaden sein. Deine Seele ist eine Künstlerin, ihre Wege werden immer versuchen, der Schönheit zu folgen.