Letzte Nacht hatte ich nach langer Zeit mal wieder einen Klartraum. Ich verfolge das Klarträumen seit ungefähr 1 Jahr nicht mehr, weil mir zum einen die Motivation dafür fehlt und zum anderen, weil meine Trübträume, also die unbewussten Träume, die letzten Monate so reichhaltig und erlebnisreich sind, dass ich gar keine Notwendigkeit sehe, dem noch etwas hinzuzufügen. Dazu kommt, dass ich die Handlungs-Plotte, die sich mein Traumhirn ausdenkt, nicht kontrollieren möchte. Ich finde es sehr spannend, zu beobachten, wenn auch nur im Nachhinein, was sich mein Unterbewusstsein, also mein höheres Selbst, für mich mal wieder ausgeheckt hat. Und die Geschichten sind wirklich besonders. Nicht alle, aber sehr viele. Würde ich diese Träume in Klarträume verwandeln, wäre nicht mehr mein höheres Selbst der Regisseur, sondern mein niederes Selbst, mein Ego. Und das will mir nichts sagen, dass will nur Spaß.
Ich konnte in dem kurzen Klartraum heute sehr deutlich erleben, wie Gedanken Realität erschaffen, in diesem Fall Klartraumrealität, welche sich aber von der Wachrealität nur dadurch unterscheidet, dass sie noch realer wirkt. Klarträume wirken so real, dass man sich anschließend fragt, manchmal auch bereits während des Klarträumens, was von beidem denn jetzt die „Realität“ ist?
Nun – beides. Beides ist real, oder beides ist Illusion, je nachdem, von welcher Seite man es betrachtet. Ich bin nicht der erste, der sagt, dass wir in einer Illusion, einer virtuellen Realität leben, das sagen die fernöstlichen Philosophien seit Jahrtausenden und jüngere Vertreter, wie der 2014 verstorbene Quantenphysiker und Philosoph Hans-Peter Dürr („Alles ist Geist“), oder der Physiker und ehemalige NASA-Spezialist, Tom Campbell (The Big T.O.E.), sagen das ebenfalls, wenn auch aus wissenschaftlicher Perspektive.
Ich erschuf mir in meinem Klartraum meinen Hund, mit dem ich viele Jahre meiner Jugend verbrachte und den ich sehr geliebt habe. Die Manifestation erfolgte auf einfache Weise und mir wurde klar, dass ich schon oft auf diese Weise in Klarträumen Menschen und Tiere erschaffen habe – sogar Dämonen. Der „Schöpfungsakt“ erfolgt über die Kombination aus Visualisierung und Emotion. Nur Visualisieren reicht allenfalls für ein vorübergehendes Erscheinen der Vision, gebe ich aber auch noch Emotionen in die Visualisierung, dann manifestiert sie sich in der Traumwelt zu einem realen Wesen, mit dem man sich unterhalten oder Abenteuer erleben kann.
Ich hatte eine wunderschöne Zeit mit meinem Hund und er erzählte mir, wo er in der Zwischenzeit überall war. Er konnte beliebig in der Welt umherspringen, von einem Ort zum anderen, wobei er, für einen Hund typisch, das Laufen bevorzugte. Der Hund meiner Jugend war ein ausgiebiger Läufer. Ich erinnere mich, wie wir täglich viele Stunden durch Wälder und Wiesen gelaufen sind. Er war ein braun-weiss gefleckter Jagdhund, wunderschön, mit gold-gelben Augen. So auch in meinem Klartraum. Wie einfach es war, ihn herbeizuwünschen und zum Leben zu erwecken! Er war so real, wie seinerzeit im realen Leben, nur dass ich mich damals mit ihm nicht telepathisch unterhalten konnte. Der Klartraum endete, indem er fortlief und nicht wiederkam. Ich war nicht traurig, sondern glücklich, dass es ihn immer noch gibt.
Als ich aufwachte, dachte ich darüber nach, vor allem über den Schöpfungsakt. Wie einfach es war, ich war immer noch erstaunt. Klar, ich hatte das schon paarmal gemacht, in meinen Klarträumen, aber ich hatte nie eine emotionale Verbindung zu meinen „Schöpfungen“, sie dienten meistens der Unterhaltung. Bis auf einmal, wo ich einen goldenen Leoparden erschuf, der mich vor einem Traum-Dämonen beschützte. Doch das hier war anders. Diese Schöpfung hatte eine Seele, mir der ich tiefe Verbundenheit spürte. Sie war echt.
Ich überlegte, ob wir es in dieser materiellen Welt womöglich genauso machen? Nun, nicht Menschen und Tiere, die müssen gezeugt werden, das ist die materielle Art, Leben zu erschaffen. Aber wir können zumindest in der überlappenden, astralen Welt Wunsch-Wesen erschaffen, so wie ich es mit meinem Hund getan habe. Die Traumwelt gehört ebenfalls zu den astralen Ebenen. Auf dieser rein energetischen Ebene folgt alles unseren Gedanken und Gefühlen. Und alles, was wir als materielle Wesen denken und fühlen, hat daher direkten Einfluss auf diese energetische Ebene. Und das, was wir dort erschaffen, hat energetisch wiederum direkten Einfluss auf unsere materielle Ebene.
Was für uns ein Gedanke oder Gefühl ist, manifestiert sich auf der energetischen Ebene als Realität. Und diese rein energetische Realität geht wiederum in Resonanz mit unserer materiellen Realität. In der Physik nennt man das Rückkopplung.
Mich interessierte diese Idee, die mir wie altes, längst bekanntes Wissen vorkam und sich vor meinem gerade aus einem Traum erwachten Geist wie ein Vortrag abspulte. Ich ging noch einmal tief in mich und als sich dann sehr schnell eine aussergewöhnlich starke Kundalini einstellte, wurde der „Download“, während einer immer tiefer werdenden Trance fortgeführt.
Demnach erschaffen wir mit unseren Gedanken und Gefühlen, vor allem Letztere, eine eigene Welt, die unmittelbaren Einfluss auf unsere materielle Welt hat. Wir erschaffen auf diese Weise nicht nur Götter und Engel, sondern auch Situationen und Schicksale, ja sogar Kriege und Katastrophen. Jeder Einzelne erschafft in dem Ozean aus göttlicher Energie (Kundalini, Prana, Chi, Orgon) ein singuläres, energetisches Ereignis, eine Modulation. Ich nenne sie energetische Verwerfung. In der astralen, sehr viel flexibleren Welt, reicht diese Verwerfung aus, um Wesen zu erschaffen. Für die materielle, sehr viel trägere Ebene, braucht es hingegen größere (energetische) Anstrengungen. Dennoch erschaffen wir Menschen auf genau diese Weise unsere Realität – und zwar als Kollektiv. Jeder einzelne trägt mit seinem energetischen Print, seiner energetischen Verwerfung, ein Stück dazu bei, etwas Neues zu erschaffen. Eine Situation, eine Veränderung im irdischen Raum-Zeit-Geschehen, ein kollektives Schicksal.
Wenn sich Millionen, oder gar Milliarden, Menschen gedanklich und emotionell auf ein rein fiktives Ereignis fokussieren, summieren sich ihre energetischen Verwerfungen zu einem gesamten energetischen Ereignis auf und erschaffen etwas, wozu jeder Einzelne nicht in der Lage gewesen wäre.
Wir Menschen erschaffen als Kollektiv und jeder Einzelne trägt mit seinen Gedanken und Gefühlen zu diesem kollektiven Schöpfungsakt bei.
Ich badete in meiner morgendlichen Kundalini, genoss diesen Zustand und dachte über Jesus nach. Ist er eine fleischliche Person gewesen, oder ein Schöpfungsakt des Kollektivs, welches sich Christen nennt? Für mich ist es egal, ob Jesus als Mensch tatsächlich existiert hat, oder ob er schon immer ein reines Energiewesen war, welches von Teilen des Kollektivs Menschheit erschaffen worden ist. Solange dieses Kollektiv an ihn glaubt, existiert dieses Wesen und können wir auch mit ihm kommunizieren, auch die, die nicht zum Kollektiv Christen gehören. Mag Jesus einst von den ersten Christen erdacht worden sein, um der Widerstandsbewegung, die das antike Christentum ja war, einen Märtyrer zu verschaffen. Doch spätestens als Tausende und Millionen anfingen, an diesen Märtyrer zu glauben, erschuf dieses Kollektiv von Gläubigen auf astraler, energetischer Ebene, eine real existierende Entität. Jesus Christus von Nazareth.
Somit hat das mordende und missionierende Christentum tatsächlich auch was Gutes erschaffen, den Geist Jesus Christus, der eine wundervolle Energie ist. Als mir diese Energie vor einigen Monaten in einem Traum als goldener Schrein begegnete, spürte ich sofort, was diese Energie, die dieser Schrein ausstrahlte, ist. Die Jesus-Energie ist pure Liebe, pure Schöpfungsenergie.
Auf diese Weise haben wir Menschen sehr wahrscheinlich schon immer unsere individuellen Gottheiten erschaffen und auch wieder vernichtet. Wenn die Kelten, Wikinger und Germanen sich als Kollektiv Götter erschufen, dann existierten diese Gottheiten wirklich – auf energetischer Ebene. Die Kollektive der damaligen Zeit haben reale Gottheiten erschaffen, zu denen sie beten konnten und die ihnen spirituellen Halt gaben. Die meisten Menschen waren sich damals dessen sicherlich nicht bewusst, so wie sich auch heute die meisten Menschen nicht ihrer Schöpfungskraft bewusst sind. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Magier und Druiden von damals sich dessen absolut bewusst waren, schließlich war es ihre Aufgabe, mit den Göttern zu kommunizieren.
Aus meiner morgendlichen Trance, meinem Vortrag, löste mich der Drang, die Toilette aufsuchen zu müssen. Anschließend habe ich das hier aufgeschrieben.