Traum-Bericht vom 15.08.2019

Die Spinne – Herrscherin über die Zeit

Zwar kein Klartraum, aber dennoch ein besonderer Traum.

Ich bin mit mehreren Leuten auf einer Wanderung durch einen Wald. Wir stoppen und machen Rast, ich setze mich auf den Waldboden. Es herrscht reges Treiben im Wald. Vögel sind zu hören, die Bäume scheinen sich über uns zu unterhalten und eine kleine Spinne sitzt in der Nähe des Waldbodens in ihrem Netz. Obwohl ich im Wachleben Spinnenphobiker erster Güte bin, jagt sie mir keine Furcht ein. Ich beobachte sie. Sie sitzt regungslos da – in ihrem kunstvollen Netz und wartet.

Jetzt findet ein Bewusstseinswandel statt.

Ich werde zu der Spinne und erlebe die Szene aus ihrer Perspektive. Im selben Moment, wo ich in ihr Bewusstsein wechsle, hält die Zeit an. Und in eben diesem Moment, wo die Zeit stehen bleibt, löst sich die Welt auf. Ich bin mir bewusst, dass ich es bin, der gerade beschlossen hat, die Zeit anzuhalten und dass ich das nur kann, weil ich zur Spinne geworden bin. Fasziniert schaue ich in die zeitlose Welt und erlebe sie als einen ewigen Moment. Alle Strukturen haben sich aufgelöst und schwirren als Muster durch den endlosen Raum. Es herrscht großer Frieden und die Stille ist berauschend. Noch nie war es so still und so friedlich in meinem Leben.

Ich komme mir sehr mächtig vor und bin mir gleichzeitig bewusst, dass ich nur Gast bin. Gast im Spinnenbewusstsein, das mir zeigt, was seine Aufgabe in der Welt ist. Sie, die Spinne, ist die Herrscherin über die Zeit!

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Ich schaue abermals in den unendlichen Moment und genieße seine Schönheit. Die Muster sind dunkel, alles ist einerseits dunkel, andererseits gibt es ein sanftes Licht, dass der Dunkelheit Struktur verleiht und diese Struktur wiederum wird durch die in ihre Bestandteile aufgelöste Welt gebildet. Überall fliegen ihre Fragmente herum, oder besser gesagt, ihre Fraktale. Ganz langsam schweben sie umher und rotieren um sich selbst. Ein Ballet aus Welt-Pixeln und -Fraktalen im Zentrum des zeitlosen Moments.

So schön es zwar ist, möchte ich dennoch wieder zu meinen Freunden und beschließe, die Zeit weiterlaufen zu lassen. Das geht sehr einfach, ich muss dazu nur kurz eines der Spinnenbeine bewegen.

Im selben Moment bin ich wieder bei der Gruppe, die den Zeitstillstand nicht bemerkt hat. Er war so kurz, dass sie ihn nicht wahrgenommen hat, obwohl er tatsächlich ewig war. Sofort bricht wieder reges Treiben los, es muss irgendwas erledigt werden, aber ich kann mich nicht mehr erinnern, was – Holz sammeln oder so. Ich ruhe noch benommen von dem gerade Erlebten in mir selbst und schaue der irdischen Rastlosigkeit zu.

Die Gruppe bricht plötzlich auf, um weiterzugehen. Jetzt stehe auch ich auf und sammle Müll ein, den einige haben liegen lassen. Warum tun sie das, ärgere ich mich? Dann werde ich wach und stelle fest, dass mein Körper ganz fein vibriert. Ich genieße das eine Weile, weil es sich sehr energetisch anfühlt – meine Freundin Kundalini. Dann stehe ich auf, um den Traum aufzuschreiben. Es ist 3:11.

Der Traum erinnert mich abermals daran, dass alles, was wir als real bezeichnen, eine Illusion ist. Das einzig wirklich existierende ist Bewusstsein. Wobei das kleine Bewusstsein, das Ego, auch nur eine illusion ist. Das vorübergehende Betriebssystem für den Zwischenzustand „Leben“.

Traumbericht: Die Zeit anhalten

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