Download vom 25.12.2021, 02:30 Uhr
Es ging eigentlich schon letze Nacht los. Ich kam spät von der Arbeit und bereitete meine tägliche Zeremonie vor. Ich brauche das, gerade in diesen Zeiten, wo von allen Seiten an einem geruckelt und gezerrt wird, um einen aus der Mitte zu bringen. Ich entzündete einige Kerzen, machte mir Zeremoniemusik an und nahm 10ml von meinem Auszug aus Syrischer Steppenraute und Aztekischem Traumkraut (Calea Zacatechichi). Dazu vaporisierte ich Tagetes-Lucida. TL ist eine alte, aztekische Heilpflanze, die beruhigt und Klarträume bewirken kann. Dann setzte ich mich aufrecht hin und ging in mich.
Es drängten sich recht schnell Gedanken zu Ayahuasca auf. Warum zu Ayahuasca, das war an dem Tag gar nicht mein Thema? Ich nahm die Gedanken an und schaute, was sie mir sagen wollen. Das sind die Informationen, die ich bekam:
Als es noch kein Ayahuasca gab, vor einigen Tausend Jahren, suchte man ein Mittel gegen Parasiten. Die Menschen im Regenwald hatten oft Parasiten, auch weil sie ihr Fleisch teilweise roh aßen, bei zeremoniellen Anlässen zum Beispiel. Irgendwann probierte man auch die Caapi-Liane. Schnell wurde sie als wirksames Mittel gegen Parasiten identifiziert. Man entdeckte aber auch ihre psychedelische Wirkung. Dadurch wurden Tage, an denen ein ganzes Dorf gegen Parasiten behandelt wurde, zu Tagen der Einkehr und Hellsichtigkeit, denn das ist es, was die Liane bewirkt.
Und schnell wurden daraus regelmässige Zeremonien, wobei die richtig starken Dosierungen nur den Schamanen vorbehalten waren. Denn nur richtig stark dosiert, war es möglich, in die Welt der Spirits zu einzutreten und das durften nur die Schamanen, auch aus Sicherheit. Betraten „Unbefugte“ die Welt der Geister, liefen sie Gefahr einen oder auch mehrere dunkle Spirits mit in die materielle Welt zu nehmen und dort konnten sie dann Krankheiten auslösen.
Frauen bekamen während der Schwangerschaften keine Caapi, da das zu Frühgeburten führen kann. Auch wollte man verhindern, dass sich dunkle Geister im Uterus der Frauen einnisten, da man über die Liane Zugang zur Welt der Geister bekam, vor allem der dunklen Spirits. Die Schamanen und Heiler hingegen, nahmen eine starke Dosis der Caapi-Liane, wenn sie auf Kräutersuche gingen. Sie konnten sich dann mit den Waldgeistern verbinden. Auf diese Weise entdeckte man die Chacruna-Pflanze, den zweiten Bestandteil von Ayahuasca. Die Liane teilte den Heilern mit, das man ihre Blätter ernten und mit ihr zusammen kochen soll. So entstand Ayahuasca.
Man kannte die Chacruna bereits, denn sie wurde gerne von Raubkatzen gefressen. Man hatte sie auch schon gekocht, alleine, ohne die Liane, weil man annahm, die Katzen würden durch sie zu ihrer Kraft und Schnelligkeit kommen. Aber es trat keine besondere Wirkung ein. Erst zusammen mit der Liane entfaltete Chacruna auch für die Menschen im Regenwald eine Wirkung, durch das in ihr enthaltene DMT. Erst die Liane ermöglicht es, dass das DMT vom menschlichen Organismus auch verwertet werden kann.
Ayahuasca ist also zum Einen durch die Suche der Menschen im Regenwald nach einer Heilpflanze gegen Parasiten entstanden, zum Anderen durch spirituelle Entdeckungsreisen von Heilern und Schamanen. Diese kannten das Prinzip der Pflanzenheilkunde, dass Gleiches gegen Gleiches hilft. Will ich Parasiten bekämpfen, muss ich eine Pflanze wählen, die selber ein Parasit ist. So wurde die Caapi-Liane als Heilpflanze entdeckt. Noch heute gibt es Stämme, die ihr Ayahuasca ausschließlich mit der Liane kochen, ohne eine zusätzliche DMT-Pflanze.
Jetzt verstand ich, wer mir diese Informationen gab. Es war der Ayahuasca-Spirit selbst. Und Ayahausca fing an mir zu erklären, wie der Ayahuasca-Spirit entsteht. Wie wird der Sud zweier Pflanzen zu einem Spirit?
Jede Pflanze enthält in ihren Bestandteilen Informationen. Aber die Informationen allein sind noch kein Spirit. Spirit ist Bewusstsein und Bewusstsein ist Information plus Lebensenergie. Jede Pflanze hat zwar Lebensenergie und somit ein Bewusstsein, aber beim Abernten der Blätter bleibt diese bei dem Baum oder Strauch und beim Abholzen der Liane geht diese wieder zurück ins Erdreich, wo sie einst hergekommen war. Was aber in der geernteten Pflanze bleibt, sind die Informationen. Trinkt der Mensch Ayahuasca, trinkt er die Informationen aller fürs Ayahuasca verwendeten Pflanzen. Diese Informationen können sich nun mit Lebensenergie des Menschen verbinden und es entsteht der Ayahuasca-Spirit. Du weißt, dass es Menschen gibt, die keinerlei Wirkung durch Ayahuasca verspüren? Sie haben zu starke Blockaden, damit ihre Lebensenergie frei fließen kann.
Je besser die Lebensenergie eines Menschen fließt, umso stärker wirkt bei ihnen Ayahuasca, desto weniger müssen sie trinken, um sich mit der Welt der Spirits und Lichtwesen zu verbinden. Schamanen machen deswegen regelmässig Dieta, um ihr System frei von Giftstoffen zu halten, denn Giftstoffe binden dunkle, schwere Energien und die wiederum verhindern einen freien Energiefluss. Einem trainierten, energetisch maximal durchlässigen Schamanen reichen kleinste Menschen Ayahuasca, um in den Kontakt mit der geistigen Welt zu treten.
Der Ayahusaca-Spirit kann auch für immer im Energiekörper eines Menschen bleiben, so er denn willkommen ist. Das entscheidet der Mensch selbst. Will er, dass der Ayahuasca-Spirit für immer bleibt, muss er ihn einladen. Aber er muss auch bestmöglich für seinen Körper und seine Gesundheit sorgen, nur gute Nahrung zu sich nehmen und regelmässig Dieta halten und Fasten. Der Ayahuasca-Spirit ist ein Abgesandter der höchsten Instanz, nenne sie Gott. Nur wer größtmöglichen Respekt vor seinem Körper, dem Geschenk Gottes hat, kann den Ayahuasca-Spirit für immer in sich aufnehmen.