Hypnagogien sind traumlose, innere Bilder, wie sie vor und nach Träumen erlebt werden. Im Grunde genommen das, was man bei der Einnahme von Psychodelika als Visionen bezeichnen würde, nur dass für die Hypnagogien körpereigene „Drogen“ verantwortlich sind. Vor zwei Tagen gab es ein besonderes hypnagoges Erlebnis. Nach einer traumlosen und nicht besonders schlafreichen Nacht liege ich morgens wach im Bett und führe eine Meditation auf das Ajna-Chakra durch (Strinchakra).
Chakren-Meditation
Ich visualisiere zwei Linen. Eine verläuft auf der Höhe der Ohren quer durch den Kopf und die andere längs durch Stirn und Hinterkopf. Dort, wo sie sich treffen, liegt die Zirbeldrüse. Es stellt sich schon bald ein Druck auf der Mitte der Stirn ein, begleitet von einem schemenhaften Fleck in der Mitte des Sichtfeldes. Anstatt weiter die beiden sich kreuzenden Linien zu visualisieren, fokussiere ich jetzt den Punkt, der langsam zu leben beginnt. Er fängt an zu atmen, wie ein Pulsar, aber er strahlt, oder leuchtet nicht. Es stellen sich erste Hypnagogien ein. Der Pulsar wird zu einer grünen Polizeikelle. Die dreht sich nach ein paar Sekunden und die rote Seite zeigt auf mich. Dann verblasst diese Hypnagogie und eine süße, kleine Tigerkatze läuft durchs Bild, schaut mich kurz an und tappelt dann weiter.
Einmal durch die Katze und wieder zurück
Plötzlich schreckt mich ein Rumpeln auf. Ich lasse die Augen geschlossen und versuche meinen rechten Arm zu bewegen. Es funktioniert nicht, die Schlafparalyse hat eingesetzt. Wow, denke ich, das dauert sonst wesentlich länger. Ich mag Schlafparalysen, sie sind Grundlage für schöne Übungen. Ich kann gerade noch meine Finger bewegen und spüre damit das Fell meiner Katze, die morgens immer neben mir Platz nimmt. Ich verwerfe die anfängliche Idee, mich aus dem Körper zu rollen, weil ich nicht versehentlich meine Katze überrollen will, falls es schief geht. Die andere Richtung ist durch eine Wand begrenzt – ich selbst will mich natürlich auch nicht verletzen. Ich beschließe, nur meinen rechten Arm aus dem Körper zu bewegen, was auch sehr einfach geht.
Ich bewege den Arm nach rechts und er gleitet mühelos durch meine Katze hindurch. Ich spüre ihr Fell, ihr Inneres als warme Flüssigkeit und dann den Austritt aus ihrem Körper. Sie mag das scheinbar, steht auf und stupst mich mit ihrem Kopf an. Ihr Stupsen ist physisch zu spüren, ich bin nicht in einem imaginären Körper (also im Traum). Dann ziehe ich den astralen Arm wieder zurück und gleite abermals durch sie hindurch, wobei ich dabei ihr Inneres kraule. Das mag sie besonders. Sie stupst mich abermals an und fängt diesmal an zu schnurren. Dann setzen laute, akustische Hypnagogien ein.
Hypnagogiereport
Mein Bett wurde offenbar in eine Montagehalle teleportiert, es wird überall gewerkelt. Menschen sprechen miteinander, von allen Seiten klappert, schabt, oder rattert es. Dann sagt eine junge Männerstimme zu einem anderen Mann, dass er etwas anders machen müsse, so würde das nicht funktionieren. Der junge Mann begibt sich dann in den hinteren Bereich der Halle und ruft jemandem zu, dass So-und-so auch gleich zum Meeting kommt.
Ich bin immer noch nicht am Träumen. Ich liege paralysiert in meinem Bett, spüre meine Katze neben mir schnurren und bin gleizeitig live mit meinem Bett in einer belebten Montagehalle oder Lager.
Dann wirds unangenehm. Sehr nah an meinem Bett wird etwas aufgebaut. Es ist so nah und unmittelbar, dass ich Angst habe, es würde jeden Moment etwas über mich rüberrollen, oder auf mich drauf fallen. Ich beruhige mich, auch weil meine Katze weiterhin völlig entspannt neben mir liegt – sie ist sonst sehr schreckhaft. Ich weiß um die Tücken der Schlafparalyse und die Hallus, die man dabei hat, und versuche trotz der bedrohlichen Nähe der sehr real wirkenden Szene wieder zu entspannen. Es gelingt mir nicht. Mit aller Kraft versuche ich meinen Körper aufzurichten. Ich schaffe vielleicht 10 Zentimeter, dann sacke ich entkräftet wieder auf die Matratze.
Die Geräusche verblassen und ich beruhige mich. Ich liege noch eine Weile da und lasse das Erlebte Revue passieren. Dann folgt ein Traum.